„Quelle“ nennt das Denkmalregister schnörkellos das einzige Naturdenkmal in Reichenbrunn. Und so unspektakulär es hier beschrieben ist, so unspektakulär liegt es in der Landschaft. Zwischen zwei Wanderwegen in recht steiler Hanglage nahe dem Parkplatz an der Ortseinfahrt hört man Wasser fließen, dann entdeckt man in einer recht breiten Senke den tief aufgeweichten Waldboden, der vom Wasser gesättigt ist und offenbar von Wildtieren rege genutzt wird. Überall finden sich Spuren, die Wildschweine scheinen sich hier zu suhlen. Das Wasser kommt aus einer Sandsteinrinne, sie liegt fast komplett unter Laub. Auffallend sind die Reste von Schützengräben zu beiden Seiten der Quelle, in deren Nähe auch ein gesprengter Westwallbunker liegt. Warum gerade diese Quelle, die versteckt im Wald liegt, zu den geschützten Naturdenkmälern gezählt wird, ergibt sich aus dem Denkmalregister nicht. Dass sie für die Tiere eine große Rolle spielt, ist an den Hufspuren deutlich abzulesen. Im Unterlauf des Quellbaches liegen mehrere Baumriesen, die samt Wurzeln umgefallen sind.

Alle standen im Bereich des aufgeweichten Bodens, was ihren Sturz begünstigte. Das Totholz wurde nie entfernt, hier wachsen riesige Baumpilze, Porlinge und Becherpilze, Moose und Farn. Durch den Buntsandstein, der Reichenbrunn umgibt, erklärt sich der Name des Ortes, der reich an Brunnen ist. Und tatsächlich kommt an vielen Stellen Wasser aus dem Buntsandstein, auch der Würzbach entspringt unweit der geschützten Quelle. Bis 2011 gab es ein weiteres Naturdenkmal in Reichenbrunn: den ältesten Mammutbaum des Saarlandes. Er wurde 2011 gefällt, weil er durch eine Baumkrankheit nicht mehr zu retten war.