Naturdenkmäler in der Region Grabstätte am Fuß des Stumpfen Gipfels

Homburg · Auf unsere Tour zu den Naturdenkmälern der Region sind wir im heutigen Teil zu Fuß unterwegs auf dem Homburger Schlossberg.

 Das Naturdenkmal „Stummer Gipfel“ auf dem Homburger Schlossberg: Auf dem Gipfel liegt ein behauener Sandsteinfels, der einst eine keltische Kultststätte gewesen sein soll.

Das Naturdenkmal „Stummer Gipfel“ auf dem Homburger Schlossberg: Auf dem Gipfel liegt ein behauener Sandsteinfels, der einst eine keltische Kultststätte gewesen sein soll.

Foto: BeckerBredel

Der Stumpfe Gipfel zwischen Homburg und Käshofen mit den Resten einer keltischen Kultstätte ist als Naturdenkmal ausgewiesen und Teil der Schlossbergtour, einer beliebten Wanderrunde.

Den kürzesten Weg zum Gipfel hat man, wenn man an dem Parkplatz startet, der zwischen Homburg und Käshofen in der Mitte der Strecke liegt, bevor man das Saarland verlässt. Von hier sind es gerade einmal 500 Meter zu dem flachen Plateau, wo man durch den lichten Winterwald eine gute Aussicht Richtung Erbach hat. Im Sommer dürfte das Laub der mächtigen Bäume den Durchblick behindern. Trotzdem steht hier eine Bank, es lohnt die Rast auf dem Rundweg, der mit einem gelben Turm gut markiert ist und den stumpfen Gipfel quert.

Markant ist ein großer Sandsteinblock, in den eine Sitzfläche eingeschlagen wurde. Außerdem findet man ringförmig einige sicher künstlich aufgeschichtete Steinblöcke. Leider gibt es nicht viel Information über den stumpfen Gipfel, der mit 340 Metern genau 43 Meter niedriger ist als der benachbarte Karlsberg aber zwei Meter höher als der Schlossberg.

Die 16 Kilometer lange Schlossbergtour erreicht diese Punkte alle, sie erkundet die Hohenburg, den Stumpfen Gipfel, die Karlsbergquelle mit dem Karlsbergweiher, den Bärenzwinger und den Rotkäppchenweg an der Kirrberger Fischerhütte vorbei. Am großen Wanderparkplatz in der Käshofer Straße, wo selbige auch überquert wird, lohnt ein kleiner Abstecher (zwei Minuten) zu dem keltischen Hügelgrab unmittelbar am Straßenrand Richtung Homburg. Hier hat das Staatliche Konservatoramt im Jahr 1966 die Spuren der Kelten genauer untersucht und eine Begräbnisstätte aus der Hallstadtzeit ein rundes halbes Jahrhundert vor Christi Geburt freigelegt und mehr als 50 keramische Funde gemacht.

Nachgewiesen wurde intensiver Ackerbau an dieser Stelle, den Wald hat es an dieser Stelle damals also eher nicht gegeben. Der Stumpfe Gipfel könnte ebenfalls in dieser Zeit künstlich abgeflacht worden sein und als Versammlungsstätte gedient haben. In Wanderführern wird dies vermutet, genauer belegt ist es nicht. Das Hügelgrab am Fuße des Gipfels ist wissenschaftlich genau dokumentiert. Zu den Gräbern muss es nach Ansicht der Archäologen auch eine Siedlung gegeben haben, die bis heute nicht gefunden wurde. Man vermutet sie am nahen Lambsbach. Am Fuß des Stumpfen Gipfels sind mehrere Grabhügel archäologisch nachgewiesen, eine Kultstätte auf dem Berg könnte damit in Zusammenhang stehen.

Das Naturdenkmal „Stumpfer Gipfel“ ist im Amtsblatt des Saarlandes offiziell ausgewiesen und gehört zu den letzten beiden vom Land geschützten Naturdenkmälern der Kreis- und Universitätsstadt Homburg.

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