Lesung Zarte Liebesgeschichte mit Angela Mohr

St. Ingbert · Zu einer erlebnisreichen und spannenden Lesematinee waren die Schüler der siebten Klassen des St. Ingberter Albertus-Magnus-Gymnasiums, die nicht am derzeit laufenden Schüleraustausch mit Frankreich teilnehmen - insgesamt 40 Mädchen und Jungen aus den Klassen 7a, b und c, begleitet von ihren Lehrern Steffen Oberheim und Markus Brill - in die St.Ingberter Stadtbücherei gekommen.

 Die Autorin Angela Mohr las vor Schülern in der St. Ingberter Stadtbücherei.

Die Autorin Angela Mohr las vor Schülern in der St. Ingberter Stadtbücherei.

Foto: Jürgen Bost

Auch Bibliotheksleiterin Karin Mostashiri und Jürgen Bost vom St. Ingberter Literaturforum freuten sich über die frühmorgendliche Autorenbegegnung mit Angela Mohr. Die bekannte Kinderbuchautorin aus dem Rhein-Neckar-Kreis, Trägerin des Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreises 2017, konnte durch Vermittlung des Friedrich-Bödecker-Kreises Saarland für eine Lesung in St. Ingbert gewonnen werden. „So früh aufstehen ist Körperverletzung“, outete sie sich und interessierte sich zunächst für die Befindlichkeit und den Erwartungshorizont ihres durchweg leseerfahrenen jungen Publikums. „Trotz des rosa Covers stelle ich euch kein Mädchenbuch vor, aber auch keinen der als Schullektüre so beliebten Problemromane“, so die Autorin. Sie präsentierte ihren aktuellen Titel „Zwei Tage, zwei Nächte und die Wahrheit über Seifenblasen“, der in der Tat keines der immer wieder gestalteten harten Realitätsthemen wie Mobbing, Drogen, Organspende oder Sektenausstieg zum Thema hat (auch diese Variante des Genres beherrscht Angela Mohr glänzend), sondern durch eine zarte Liebesgeschichte bezaubert. Gefühlvoll und flott wird erzählt, wie zwei junge Menschen auf der Flucht vor den unterschiedlichsten Dingen zusammentreffen: Nik rennt vor seinen erdrückenden Schulden davon, Aino vor einer auf ihr lastenden Schuld. Nik ist fasziniert von dem seltsamen Mädchen mit der zerbrechlichen Stimme und zugleich fassungslos, denn Aino will in ein Kloster und künftig für immer schweigen. Gestrandet im Nirgendwo schließen die beiden jungen Menschen einen Pakt: Aino verrät Nik nicht, der in Dauerschwierigkeiten steckt, und dieser zeigt Aino, was sie durch ihren Entschluss auf der Welt möglichweise verpasst. Für 48 Stunden steigen die beiden aus ihrem bisherigen Leben aus, und er möchte ihr unbedingt beweisen, wie schön die Welt ist.

Die Autorin fesselte ihr interessiertes Publikum durch geschickte Perspektivwechsel und ließ die Jugendlichen in die Welt ihrer Protagonisten und die Themen des Romans eintauchen. Es gelang Angela Mohr, das Erleben der Protagonisten so erfahrbar wie möglich zu machen. Die AMG-Schüler nahmen lebhaften Anteil an der sich anschließenden Fragestunde und konnten noch so manches Spannende aus dem persönlichen Leben des Gastes und insbesondere auch über Angela Mohrs Gestaltung des Schreibprozesses erfahren.

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