CDU Wie die Kinderbetreuung besser wird

St. Ingbert · Die CDU St. Ingbert diskutierte das Dauer-Thema im Rahmen ihrer Reihe „Zukunftswerkstatt“ mit Experten.

 Stefan Funck, Nadine Müller, Frank Wagner, Ulli Meyer und Christa Strobel (von links) diskutierten über die Kinderbetreuung der Zukunft in Krippen, Kitas und Schulen in der Mittelstadt St. Ingbert.

Stefan Funck, Nadine Müller, Frank Wagner, Ulli Meyer und Christa Strobel (von links) diskutierten über die Kinderbetreuung der Zukunft in Krippen, Kitas und Schulen in der Mittelstadt St. Ingbert.

Foto: Barbara Hartmann

Egal ob Krippe, Kita oder Nachmittagsbetreuung in der Schule. Die Rahmenbedingungen und Anforderungen dort haben sich erheblich geändert, Der Personalschlüssel, Räumlichkeiten und pädagogische Konzepte dagegen nicht. Das Problem ist bekannt, Lösungen noch weit entfernt. Was in St. Ingbert gemacht werden könnte, diskutierte die Zukunftswerkstatt „Bildung und Betreuung“ der CDU St. Ingbert. Experten, Mitarbeiter und Eltern kamen ins Gespräch mit konstruktiven Vorschlägen für eine Verbesserung der Situation.

Das Format „Zukunftswerkstatt“ macht Schule. Die fünfte und damit vorletzte Veranstaltung war gut besucht und behandelte nach den Themen Kultur, Senioren, Innovationen und Handwerker nun die Betreuung der Kinder in Krippen, Kitas und Schulen. Das Thema brenne allen Beteiligten unter den Nägeln, ein Mammut- und Megathema, so der bildungspolitische Sprecher der CDU im Landtag, Frank Wagner: „Der Handlungsbedarf von allen Beteiligten ist riesig und steigt weiter an“. Grund dafür sei die ständig steigende Zahl an Kindern in den Betreuungsinstitutionen und die Notwendigkeit, Betreuungszeiten auszudehnen, Personal einzustellen und weiterzubilden, weitere Räumlichkeiten und neue pädagogische Konzepte zu entwickeln. Demgegenüber stünden überfordertes Personal, die Herausforderungen Inklusion, Integration und Migration, befristete Verträge, teils chaotische Strukturen und zu wenig Kommunikation untereinander, so die Eltern und Erzieher einstimmig. Sie hoffen darauf, dass auch in St. Ingbert-Mitte neue Betreuungsplätze entstehen und nicht nur in den Stadtteilen. Das Land versuche in einem Modellprojekt in fünf saarländischen Schulen mit multiprofessionellen Teams, festen Kernzeiten bis 16 Uhr sowie einer zusätzliche Früh- und nach Bedarf Spätbetreuung den neuen Anforderungen gerecht zu werden, so Wagner. Zwei Jahre soll hier ausprobiert werden, wie die Betreuung der Zukunft aussehen kann.

Für Nadine Müller, ehrenamtliche Bürgermeisterin und Grundschul-Rektorin geht das, wie vieles andere, nicht schnell genug: „Eigentlich sind wir in der St. Ingberter Schullandschaft, was Ausstattung und Zusammenarbeit betrifft, gut aufgestellt. Viele und besonders dringende Maßnahmen wie ein Zebrastreifen oder eine neue Toilette dauern aber oft über zwei Jahre. Das muss sich ändern.“ Sie forderte regelmäßige, immer wieder auf neue Situationen angepasste Statistiken und damit Zahlen, mit denen Eltern, Schulen, Kitas und Krippen sinnvoll und für alle verlässlich planen können. Voraussetzung dafür seien verbindliche Verträge zwischen Eltern und Institution, in denen sich beide Seiten festlegen müssten. Wichtig sei auch eine zentrale Anlaufstelle oder Plattform, auf der Eltern und Schulen einen Überblick erhielten. „Dies muss eine familienfreundliche Kommune leisten“. Stefan Funck, Direktor des Landesamtes für Soziales und CDU-Spitzenkandidat für den Kreistag, kündigte eine objektive Personalbedarfsanalyse an. Die Politik müsse es schaffen, einen Mehrwert für die Menschen zu generieren. In diesem Fall für die Eltern, die stressfrei ihrer Arbeit nachgehen möchten: „Eine Verwaltungsspitze muss dieses Thema zur Chefsache machen, alle Beteiligten an einen Tisch setzen und mit diesen Lösungen finden“. Auch er spricht von einem Modellprojekt im Kreis, in dem es um Austausch und Vernetzung geht.

Ortsvorsteher Ulli Meyer forderte in der Diskussion um die Freiwillige Ganztagsschule (FGTS) „angemessene Räumlichkeiten und ein besseres pädagogisches Konzept.“ Er sprach sich für mehr Kooperationen mit Vereinen aus, so dass Kinder und Eltern entscheiden könnten, wie der Nachmittag gestaltet wird. Außerdem für einen Kitafinder, auf dem Eltern genau sehen können, wann wo ein Platz in Kita, Krippe frei wird. Moderiert wurde die Veranstaltung von der CDU-Fraktionssprecherin für Bildung und Kultur im Stadtrat, Christa Strobel.

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