Saar-Königinnen Die Bienenkönigin als Umweltaktivistin

St. Ingbert · Kerstin Zürn übernahm vor drei Jahren in St. Ingbert ein Ehrenamt, um auf das Bienensterben aufmerksam zu machen.

 Als die Stadt St. Ingbert eine Bienenkönigin suchte, um das Bienensterben ins gesellschaftliche Bewusstsein zu rufen, musste Kerstin Zürn nicht lange nachdenken. Das ist nun drei Jahre her.

Als die Stadt St. Ingbert eine Bienenkönigin suchte, um das Bienensterben ins gesellschaftliche Bewusstsein zu rufen, musste Kerstin Zürn nicht lange nachdenken. Das ist nun drei Jahre her.

Foto: BeckerBredel

„Rettet die Bienen“ ist das Motto eines Volksbegehrens in Bayern, das dem Thema „Insektensterben“ neue Aktualität verliehen hat. Im Saarland war man schon vor zwei Jahren auf dieses Thema aufmerksam geworden. Die Stadt St. Ingbert – engagiert in der Biosphäre Bliesgau – lobte das „Jahr der Bienen“ aus und suchte in sozialen Netzwerken nach einer Frontfrau für eine Umweltschutzkampagne zum Wohle der Bienen. Eine Bienenkönigin sollte gefunden werden. Frauen sollten sich bewerben. „Als ich das gelesen hatte, war ich sofort neugierig“, sagt die 45-jährige Kerstin Zürn heute. Seit drei Jahren ist sie die offizielle St. Ingberter Bienenkönigin und sieht sich als Gesicht einer wichtigen Werbeoffensive.

„Als Bienenkönigin bin ich die Leitfigur für ein Thema, das heute in aller Munde ist und ständig in den Medien thematisiert wird. Es ist aktueller denn je“, sagt die Mutter zweier Kinder, die mit einer Krone in Wabenform und einem mit Bienenmuster verzierten Kleid von Veranstaltung zu Veranstaltung geht und immer wieder das Wort ergreift, um Menschen dazu zu bringen, den Insekten Lebensraum zu geben. „Wir müssen den leblosen Steingärten den Kampf ansagen, Wildblumen nicht als Unkraut ansehen und Wiesen statt Rasen anlegen. Die Stadt St. Ingbert flankiert dies mit einem Wettbewerb zum Thema bienenfreundliche Gärten. Wenn ich Auftritte habe, sind Gärtner dabei, die Tipps geben, wie man das mit einfachen Mitteln umsetzen kann“, so die 45-Jährige. Ihr Königinnenamt ist das Marketinginstrument einer Umweltaktivistin. Die St. Ingberterin ist mit Leidenschaft dabei.

Die gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte arbeitet inzwischen in der Altenpflege, beginnt in Kürze eine neue Ausbildung. „Als die Kinder flügge wurden, sattelte ich um. Ich wollte nochmal was Neues machen und raus aus dem Büro. Mein Mann unterstützt mich dabei.“ Auch das Amt der Bienenkönigin bringe Schwung in den Alltag. Mit „Leib und Seele“ sei sie dabei. Sie plane, das Amt noch länger weiterzuführen. Dass der eine oder andere sie „Biene Maja“ nenne, lasse sie schmunzeln. Insgesamt wachse die Akzeptanz für ihr Amt, das Thema „Bienensterben“ sei in der Gesellschaft angekommen. Privat ist Kerstin Zürn noch zweite Vorsitzende beim Karneval Club Hassel (KCH), organisiert Prunksitzungen oder den ersten Nachtumzug. Und da treffen wir weitere Hoheiten aus der Familie Zürn. Der Sohn war Karnevals-Prinz in der vergangenen Session, die Tochter ist die aktuelle Prinzessin.

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