Fastnacht Seit einem halben Jahr wird der Faasenachts-Umzug vorbereitet

St. Ingbert · Faasenachtsumzug am Fastnachtsonntag: Das gehört in St. Ingbert seit 1973 fest dazu. Nur einmal ist er ausgefallen, 1991 während des Golfkrieges. Einmal wurde wegen schlechtem Wetter verschoben und dienstags nachgeholt.

 Viele Details sind zu beachten, ehe die Straßenfastnachter in St. Ingbert wie im Vorjahr wieder so ausgelassen feiern können.

Viele Details sind zu beachten, ehe die Straßenfastnachter in St. Ingbert wie im Vorjahr wieder so ausgelassen feiern können.

Foto: Cornelia Jung

In diesem Jahr findet der 45. Umzug statt. Am 3. März um 14 Uhr geht es los. Die Vorbereitungen laufen bereits seit November. „Wir fangen etwa sechs Monate vorher an“, erklärt Wolfgang Blatt vom Orgateam des Umzugs. Bevor der Zug durch die Straßen zieht, steht einiges an Vorbereitungen an. Seit zwei Jahren ist der Organisator das Stadtmarketing. Der Hauptveranstalter ist die Stadt St. Ingbert.

Alles beginnt mit den Genehmigungen. Ist dieser erste bürokratische Teil geschafft, kommen die Besprechungen. Interne des sechsköpfigen Orgateams, aber auch die mit den Teilnehmern. Vereine, Kapellen und Gruppen werden angeschrieben und informiert. Mehrere dieser Treffen finden bis zum finalen Tag statt. Es muss viel geklärt werden.

Wer mitmachen möchte, meldet sich an. Auf einer speziellen Motivkarte füllen die Teilnehmer alle Details aus. Wie groß ist der Wagen? Was ist das Thema? Haben sie eigene Musik dabei? Welche besonderen Wünsche hat die Gruppe? Und so weiter. Das Team setzt sich mit diesen Angaben an einen großen Tisch und stellt den Umzug zusammen. „Zum Beispiel ist wichtig, dass die Kapellen nicht zwischen zwei Wagen mit DJ laufen“, erklärt Petra Scholl vom Orga-Team. Kindergartengruppen kommen am Anfang, damit die kleinsten „Faasebootze“ nicht so lange warten müssen.Die richtige Zugfolge festzulegen ist aufwändig. Das gilt auch für die Sicherheit. Neben der Feuerwehr, dem THW und dem DRK ist ein Sicherheitsdienst im Einsatz.

Und dann muss natürlich auch Wurfmaterial organisiert werden. Angebote einholen, Bestellungen aufgeben. „Das wird von Jahr zu Jahr schwieriger“, so Blatt. „Die Waren werden teurer, aber das Budget bleibt gleich.“ Petra Scholl stimmt zu: „In diesem Jahr zum Beispiel die Chips. Sie sind wesentlich teurer als im vergangenen Jahr.“ Ein Problem, mit dem auch die Vereine zu kämpfen haben. Sie sind von den Organisatoren dazu angehalten, selbst Material beizusteuern. Unter manchen Besuchern des Umzugs stößt die Menge der geworfenen Süßigkeiten auf Unmut und Unverständnis. „Wir kommen da leider an finanzielle Grenzen“, so Scholl. „Wer sich mit Geld- oder Sachspenden beteiligen möchte, kann sich gerne ans Stadtmarketing wenden.“ So unterstützt der Stadtrat den Umzug seit Jahren. „Sonst würde der Umzug wohl nicht so stattfinden“, sagt Scholl.

Die Feier nach dem Umzug in der Innenstadt gehört nicht mehr zur Organisation dazu. Der Umzug endet, wenn die Fachkräfte des Bauhofes mit den Kehrwagen durchgefahren sind. Um Verletzungen und Schäden zu reduzieren, erfolgt eine erste Reinigung der Straße gleich im Anschluss an die Wagen. „Die Kollegen leisten tolle Arbeit“, lobt Blatt.

St. Ingberts Faasenachtsumzug ist der größte im Saarpfalz-Kreis und lockt, je nach Wetterlage, an diesem einen Nachmittag 20 000 bis 30 000 Menschen in die Biosphärenstadt. Zwischen 40 und 50 Gruppen melden sich jährlich an. In diesem Jahr sind es bisher 42. Vier Kapellen und 30 Fahrzeuge gehören dazu. Autos, Traktoren, Lkw und sogar eine Stretchlimousine gehört dazu. Die Teilnehmer sind mit circa zehn große Motivwagen unterwegs. Die Organisatoren wünschen sich, dass die Zuschauer des Umzugs selbst verkleidet kommen und mit den Gruppen mitfeiern. Um für gute Stimmung zu sorgen gibt es am Weg des Zuges drei DJs.

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