Beteiligte erwarten eine Entscheidung

Ommersheim · Die Kindertagesstätten in Ommersheim und Erfweiler-Ehlingen entsprechen in mehreren Punkten nicht mehr den heutigen Anforderungen. Deshalb soll eine neu gebaut werden, doch hier fehlt noch die Förderzusage des Landes.

 Elternabend in der Ommersheimer Kindertagesstätte: Eltern, Politiker und Erzieherinnen sind sauer auf die Landesregierung, weil über den Zuschuss zum dringend notwendigen Neubau einer Kindertagesstätte nicht entschieden wird. Foto: Fredi Brabänder

Elternabend in der Ommersheimer Kindertagesstätte: Eltern, Politiker und Erzieherinnen sind sauer auf die Landesregierung, weil über den Zuschuss zum dringend notwendigen Neubau einer Kindertagesstätte nicht entschieden wird. Foto: Fredi Brabänder

Foto: Fredi Brabänder

Unmut über die Haltung des saarländischen Kultusministeriums im Zusammenhang mit dem Neubau einer Kindertagesstätte in Ommersheim hat vor wenigen Tagen Eltern und Politiker auf den Plan gerufen. Grund: das Land entscheidet nicht über den Antrag der Gemeinde auf Förderung der neuen Kita. Beim Elternabend in der Kindertagesstätte Ommersheim informierten Bürgermeister Gerd Tussing , Pfarrer Stephan Meßner sowie die Leiterinnen der Kindertagesstätten Susanne Tussing und Monika Fries aus Erfweiler-Ehlingen über den Sachstand.

Die beiden Kindertagesstätten entsprechen nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit, so der Bürgermeister und deshalb habe sich die Gemeinde Mandelbachtal entschieden, im Bereich der Sportanlagen Hüttenweg in Ommersheim eine neue Kindertagesstätte für beide Gemeindeteile zu bauen. Der Gemeinderat habe die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, einen Bebauungsplan geändert sowie Planungen für die Kita vorgestellt. Diese sei mit Vertretern des Ministeriums abgestimmt worden und weise Baukosten von 2,7 Millionen Euro aus, die auch als förderfähig anerkannt wurden. Jetzt wartet man auf die Förderzusage des Landes. Die Gemeinde habe ihren Beitrag bereitgestellt und auch der Saarpfalz-Kreis den gesetzlichen Zuschuss zugesagt. Pfarrer Meßner bestätigte, dass die Kirchengemeinde für die Weiterführung der Betriebsträgerschaft im neuen Kindergarten bereit steht.

Dass dringender Handlungsbedarf besteht, bestätigten die Erzieherinnen der beiden Einrichtungen, die in die Jahre gekommen seien und den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden können. Susanne Tussing, Leiterin der Einrichtung in Ommersheim , zeigte dies am Beispiel ihrer Einrichtung auf, die 1988 zu einem dreigruppigen Kindergarten und die Anforderungen dafür umgebaut wurde.

Doch die Umwandlung in eine viergruppige Kitaeinrichtung mit Krippen- und Tageskindern erforderte umfassende Änderungen. Räume mussten umfunktioniert, Schlafräume bereitgestellt und Wickelstationen eingerichtet werden.

Platz reicht absolut nicht

Doch der Platz reichte nicht, weil der Speiseraum fehlt müssten die Kinder in den Gruppenräumen ihr Mittagessen einnehmen. Das Personalzimmer wurde in einen Krippenraum umgewandelt mit dem Ergebnis, dass die Erzieherinnen ihre Mittagspause im Freien oder im privaten Auto verbringen müssen. Die Kindertoiletten seien dringend sanierungsbedürftig, Toiletten für Krippenkinder fehlten vollständig. Die Wickelstation der Krippengruppe wurde aus Platzmangel im Flur mit Vorhängen abgetrennt, eine Bademöglichkeit für Krippenkinder fehle vollständig. Für Mitarbeiter und Besucher stehe nur eine einzige Toilette zur Verfügung. Die Liste der vorgetragenen Baumängel war lang, reichte vom undichten Dach über verrostete Wasserrohre bis zur verschobenen Dehnungsfuge die zur Stolperfalle führte. Die Verkehrssituation in der Straße zur Kindertagesstätte sei durch die gestiegene Kinderzahl inzwischen äußerst schwierig. "Wir arbeiten jeden Tag am Limit" so die Einrichtungsleiterin. Die Aussprache zeigte den Unmut von Eltern und Politikern. Dass Kinder und Erzieher in diesen Verhältnissen leben müssen, entspreche nicht dem Slogan des Saarlandes "Großes entsteht immer im Kleinen", meinte Martin Wannemacher, stellvertretender Ortsvorsteher von Ommersheim und der Ommersheimer Ortsvorsteher Stefan Piorko sprach vom "Aussitzen der Entscheidung", wenn man sieht, für welche Projekte im Saarland Geld ausgegeben wird.

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