Schritt Richtung Einkaufscenter

Homburg · OB Rüdiger Schneidewind hat gestern erneut klar gemacht, dass sich neben der Enklerplatz-Bebauung auch am Vauban-Carree etwas tun soll. Im Homburger Stadtrat war dies allerdings nur am Rande Thema. In erster Linie wurde ausgiebig über die aktuellen Pläne für das Einkaufscenter diskutiert.

Die Pläne für den Bau eines Einkaufscenters auf dem Homburger Enklerplatz haben gestern Abend eine weitere Hürde genommen. Mehrheitlich mit den Stimmen von SPD und CDU hat der Stadtrat in seiner letzten regulären Sitzung vor der Sommerpause die so genannte Offenlage für den Bebauungsplan beschlossen. Wird eben dieser Bebauungsplan nun im amtlichen Bekanntmachungsblatt der Stadt veröffentlicht, hier geht die Verwaltung vom einem Zeitpunkt Anfang August aus, besteht danach eine vierwöchige Frist, um Bedenken gegen das Vorhaben vorzubringen. Bleiben diese aus oder werden als nicht relevant eingeordnet, so soll in einer der nächsten Sitzungen nach der Sommerpause im Rat der Satzungsbeschluss gefasst werden. Im Frühjahr 2016 könnte dann auf dem Enklerplatz Baurecht herrschen.

Der Entscheidung ging eine ausführliche Aussprache zu den Centerplänen voran, die noch einmal die duchaus unterschiedlichen Positionen zum Vorhaben verdeutlichte. Im Vorfeld der Sitzung gestern Abend schilderte Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind Eindrücke einer zweitägigen Dienstreise nach Hamburg-Bergedorf. Dort hat der Enklerplatz-Investor, die Deutsche Immobilien-Gruppe, schon vor Jahren ein Einkaufscenter errichtet. Gemeinsam mit Vertretern des Stadtrates aus unterschiedlichen Fraktionen, der Verwaltung und Repräsentanten der Homburger Geschäftswelt ließ sich Schneidewind vor Ort aus unterschiedlichen Quellen die Entwicklung des Centers schildern. Die Fahrt in den Norden habe sich gelohnt, so Schneidewind gestern, habe sich doch in Bergedorf der Eindruck eines Miteinanders zwischen Center und Einzelhandel in der Stadt vermittelt.

"Die Deutsche Immobilien Gruppe agiert anders als der frühere Enkler-Platz-Investor ECE." Er sei daher fest davon überzeugt, dass sich dieses Miteinander auch in Homburg entwickele und nannte einen Kaufkraft-Zuwachs von 50 Millionen Euro für die Homburger Innenstadt als Potenzial. Dies prognostizierten aktuelle Gutachten. Schneidewind machte erneut auch deutlich, dass eine positive Entwicklung in der Homburger City nur mit dem Vauban-Carree samt einer lebendigen Talstraße und einer attraktiven Homburger Altstadt funktioniere. Auch der Center-Investor selbst habe verdeutlicht, dass das Einkaufscenter mit seiner Größe von 16 500 Quadratmetern Verkaufsfläche nur erfolgreich sein könne, wenn auch die Innenstadt selbst erfolgreich sei. "Und es ist auch nicht unser politischer Wille, dass dieses Center allein funktioniert", so Schneidewind.

In diesem Zusammenhang gab Schneidewind auch Einblick in einen städtebaulichen Vertrag, der im Herbst mit dem Investor geschlossen werden soll. Der schreibe fest, dass weder H&M noch Peek & Cloppenburg im Center angesiedelt werden können - zumindest nach derzeitiger Lage. Sollte sich an dieser Lage in einigen Jahre etwas grundlegend ändern, müsste der Homburger Stadtrat entsprechend entscheiden. "Diesen Vertrag werden wir mit dem Verkauf des städtischen Grundstück auf dem Enklerplatz an den Investor koppeln." Alle anderen Flächen auf dem Parkplatz habe sich die Deutsche Immobilien-Gruppe schon gesichert - sei es durch Kauf oder durch Kaufoption. < Weiterer Bericht folgt

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