Für ein friedliches Miteinander

Homburg. Seit zehn Jahren gibt es am Homburger Saarpfalz-Gymnasium (SPG) die Arbeitsgemeinschaft "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"

Homburg. Seit zehn Jahren gibt es am Homburger Saarpfalz-Gymnasium (SPG) die Arbeitsgemeinschaft "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Anlässlich dieses Jubiläums fand unter dem Motto "Talente für Frieden: Gemeinsam gegen Fremdenfeindlichkeit" in der Aula eine große Festveranstaltung in Verbindung mit einer Talentschau statt, an der alle Schülerinnen und Schüler der Klassen sieben bis elf, Lehrer sowie interessierte Eltern teilnahmen. Dargeboten wurden von Schülerinnen und Schülern Musik, Tanz, Texte und Akrobatik. "Alle eint, dass sie mit ihrem Engagement ein Zeichen setzen wollen für ein friedliches Miteinander unterschiedlicher Kulturen, Religionen und gesellschaftlicher Gruppen in unserer Schule im Sinne eines gemeinsamen und einenden Geistes", betonte SPG-Schulleiter Jürgen Helwig. Respekt, Toleranz und Courage seien Themen, die uns sehr bewegen, stellte Landrat Clemens Lindemann fest. Lindemann rief alle Schüler auf, mitzumachen, weltoffen zu sein und Courage gegen Fremdenfeindlichkeit zu zeigen. "Deutschland braucht Einwanderer, die wir mit Respekt behandeln und integrieren müssen". Angefangen habe alles mit einem schlimmen Ereignis, erinnerte Helwig an die Schändung des jüdischen Friedhofes in Homburg.

Damals habe sich auf Initiative von Marlene Rockenbach und Pfarrer Axel Schmitt ein Protest geformt, der im Mai 2001 in einer Demonstration der Ablehnung des Antisemitismus mündete und an der sich vom Saarpfalz-Gymnasium aus viele Homburger Bürger beteiligten. Ein Jahr später schlossen sich Schülerinnen und Schüler des Saarpfalz-Gymnasiums als sechste Schule im Saarland und als erstes saarländisches Gymnasium der Aktion "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" an. Über 80 Prozent der Schulgemeinschaft hätten sich damals zu diesen Grundwerten bekannt, teilte Helwig mit. Als Paten für das Projekt konnte man die beiden Leichtathleten Shanta Gosh und Boris Henry gewinnen. Betreuende Lehrer waren anfangs Kerstin Mar-Reinhard und Pfarrer Axel Schmitt, der die AG auch heute noch betreut. Nach dem Weggang von Mar-Reinhard war Margit Recktenwald bis 2011 betreuende Lehrerin. In den vergangenen Jahren gab es verschiedene Aktivitäten. Als Beispiele nannte Helwig den Schweigemarsch zum Jüdischen Friedhof, die Beteiligung an Veranstaltungen im Landtag zu den Themen Schule ohne Rassismus, Gewalt oder zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, die Besuche in der Gedenkstätte KZ Struthof und der Moschee in Mannheim sowie die Mitwirkung an der Einweihung der Synagogen-Ruine in Homburg als Gedenkstätte. Darüber hinaus beteiligte sich die AG an mehreren Gedenkveranstaltungen zum Gedenken an die Reichspogromnacht, organisierte Vorträge von Zeitzeugen und drei Spendenläufe für gemeinnützige Zwecke mit einem Gesamtspendenergebnis von über 29 000 Euro.

Auf einen Blick

Die Arbeitsgemeinschaft "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" besteht am Saarpfalz-Gymnasium seit zehn Jahren. Als erstes Gymnasium im Saarland schloss sich das SPG diesem Schülernetzwerk der Bundesrepublik an. Derzeit tragen 28 Schulen im Saarland die Auszeichnung "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Die AG des Saarpfalz-Gymnasiums trifft sich alle 14 Tage jeweils donnerstags. Betreuender Lehrer ist Pfarrer Axel Schmitt. re

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