Das Eis kann zur gefährlichen Falle werden

Homburg/Bexbach/Kirkel. Klirrende Kälte lässt in diesem Tagen auch in unserer Region manchen See und Weiher zugefrieren. Dann wird die Winterzeit zur Schlittschuhzeit. Wenn die Temperaturen unter den Nullpunkt fallen, werden "manche Gewässer zum Eldorado der Schlittschuhläufer"

 Eine Leiter oder Bretter helfen, das Gewicht des Retters auf dem dünnen Eis zu verteilen. Foto: SZ

Eine Leiter oder Bretter helfen, das Gewicht des Retters auf dem dünnen Eis zu verteilen. Foto: SZ

Homburg/Bexbach/Kirkel. Klirrende Kälte lässt in diesem Tagen auch in unserer Region manchen See und Weiher zugefrieren. Dann wird die Winterzeit zur Schlittschuhzeit. Wenn die Temperaturen unter den Nullpunkt fallen, werden "manche Gewässer zum Eldorado der Schlittschuhläufer". Doch das Betreten von gefrorenen, noch nicht offiziell freigegebenen Gewässern ist ein gefährliches Spiel. Die Diskussion war in der vergangenen Woche auch in der Kreisstadt Homburg entbrannt. Die Stadtverwaltung hat die großen Weihern im Naherholungsgebiet Jägersburg nicht zum Schlittschuhlaufen freigegeben. Dennoch tummelten sich gerade am Wochenende Hunderte auf der Eisfläche des Möhlwogweihers. Einige ganz Mutige waren sogar auf dem benachbarten Brückweiher zu sehen, der an der tiefsten Stelle bis zu sechs Metern tief ist. Die Feuerwehren warnen davor und geben Tipps, wie man sich im Ernstfall verhalten soll. Häufig sind die Eisdecken - gerade wenn es nun zu tauen beginnt - nämlich nur wenige Zentimeter dick und können beim Betreten einbrechen. Es kommt dann zu Unterkühlungen oder im schlimmsten Falle zum Tode der Eingebrochenen. Bereits ein 15-minütiger Aufenthalt in plus zwei bis plus fünf Grad Celsius kaltem Wasser kann den Tod der betroffenen Personen bedeuten. Dies ergaben Untersuchungen verschiedener Schiffskatastrophen. Ein Kälteschock führt bei Temperaturen um den Nullpunkt zu Über-Erregung des gesamten Organismus, und es kommt zum plötzlichen Herzstillstand. Für Eingebrochene und Helfer ist daher höchste Eile geboten. Die Feuerwehr gibt einige wertvolle Tipps, was man bei Eisunfällen beachten sollte. Sie rät: "Grundsätzlich sollte man bei Eisunfällen schnell handeln und geeignete Rettungsmaßnahmen einleiten. Doch die eigene Sicherheit und ein geordnetes Vorgehen sind dabei besonders wichtig. Die Kräfte der eingebrochenen Person und die der Helfer erlahmen nämlich auf Grund der Unterkühlung des Organismus sehr schnell und jedes wirre Durcheinander würde kostbare Zeit und Energie kosten." Daher gelte Folgendes: Zuallererst die Feuerwehr unter Notruf 112 verständigen.Die seelische Betreuung der Eingebrochenen ist von größter Bedeutung. Das ruhige Zureden wirkt sich positiv auf die Gesamtverfassung des Verunglückten aus.Bei Rettungsversuchen sollte das Körpergewicht des Retters gleichmäßig auf die Eisfläche verteilt werden. Wenn man auf dem Bauch liegt und vorwärts kriecht, gelingt die Gewichtsverteilung am Besten. Auch eine Leiter oder Bretter leisten hier hervorragende Dienste. Alle Rettungskräfte müssen gesichert werden. Dies kann im einfachsten Falle durch eine gebildete Menschenkette geschehen, wobei die Helfer jeweils an den Füßen zu sichern sind. Leinen am Körper des Retters geben jedoch eine größere Sicherheit. Bei leblosen Personen ist nach der Rettung sofort die Wiederbelebung einzuleiten. Diese sollte erst dann unterbrochen werden, wenn der Notarzt die Behandlung übernimmt. Alle Kleidungsstücke müssen entfernt und die Person abfrottiert werden. Warme Decken schützen anschließend vor weiterem Kälteverlust. Für Wärmezufuhr sorgen am besten stark gezuckerte, warme Getränke wie Tee oder Kaffee. Auf gar keinen Fall Alkohol einflößen! Unfälle können vermieden werden, wenn nur Gewässer betreten werden, die auch durch die zuständigen Ämter freigegeben sind. Freigabe: Die Behörden geben Eisflächen in der Regel erst frei, wenn sie mindestens 14 Zentimeter dick sind. Und selbst dann gilt: Um bestimmte Orte wie Bacheinläufe oder Aufenthaltsorte von Tieren am Rande der Gewässer sollte ein großer Bogen gemacht werden. Durch die ständige Wasserbewegung kann dort nicht immer eine ausreichend befestigte Eisschicht gewährleistet werden. red

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