Warten auf Lockerungen Chöre stehen weiter vor Corona-Problemen

Kirkel-Neuhäusel · Auch der Workshop „Spaß am Singen“ vom Kreis-Chorverband Homburg musste die Workshop-Stunden ab März unterbrechen. Jetzt trifft man sich in Gärten zum Proben.

 Unter der Regie von Dorothee Bost-Kattler (links) fand im Sängerheim des MGV Kirkel coronabedingt überwiegend im Freien der Workshop „Spaß am Singen“ des Kreis-Chorverbandes Homburg statt.

Unter der Regie von Dorothee Bost-Kattler (links) fand im Sängerheim des MGV Kirkel coronabedingt überwiegend im Freien der Workshop „Spaß am Singen“ des Kreis-Chorverbandes Homburg statt.

Foto: Markus Hagen

Singen macht Freude. Gemeinsames Singen bringt Gemeinschaft und trägt zu Freundschaften, Kontakten bei. Alle diese Tugenden werden bei Chören gepflegt. Doch seit März mit Beginn der Corona-Pandemie sind Proben, Auftritte und Konzerte von Chören nicht mehr möglich. Auch der Workshop „Spaß am Singen“ vom Kreis-Chorverband Homburg musste die Workshop-Stunden ab März unterbrechen. Deren Vorsitzender Frank Vendulet erklärt: „Das ist unerfreulich, dass unsere Sänger nicht mehr zusammen kommen können, um ihrem Hobby nachzugehen.“ Wegen Aerosolen aus der ausgeatmeten Luft, die das Corona-Virus übertragen können, ist die Ansteckungsgefahr beim Singen sehr hoch. Umso erfreulicher ist nun die Möglichkeit nach einer Lockerung, dass sich die Mitglieder von Chören nun im Freien zum Singen treffen dürfen. „Natürlich geht Singen nur im Freien und mit dem entsprechenden Abstand zu den jeweiligen Chormitgliedern“, berichtet der Kreischorverbandsvorsitzende Frank Vendulet.

Der im März unterbrochene Workshop „Spaß am Singen“ konnte nun zum finalen Abschluss im Sängerheim des Männergesangvereins Kirkel doch noch stattfinden. Zehn Teilnehmer unter der Leitung von Dorothee Bost-Kattler bekamen nun ihre Teilnehmerurkunde. Bei diesem Workshop ging es um Grundlagen beim Singen, wie unter anderem Stimmtechnik und Atemtechnik. Die Übungen fanden im Freien in der kleinen Gartenanlage des Sängerheims statt. Im Inneren wurde mit erheblichen Abständen bei weit geöffneten Fenstern und Türen geübt und gesungen. Vendulet: „Wir haben alle Hygienemaßnahmen umgesetzt, um unsere Sänger nicht zu gefährden.“ Selbstverständlich wurden alle Auflagen der Behörden zur Fortführung des Workshops umgesetzt.

Fast alle Teilnehmer dieses Kurses kamen zum ersten Mal in Berührung mit dem Chorgesang. So auch Ursula Riess aus Kirkel: „Ich kam über meine Enkelin zu dieser Veranstaltung. Ich wollte die Grundlagen des Singens einmal erlernen. Die Stunden haben mir wirklich viel Spaß gemacht.“ Die Absicht, nun Mitglied in einem Chor zu werden, habe sie aber nicht. Dorothee Bost-Kattler, die Leiterin des Workshops, zugleich auch Chorleiterin des Frauenchores des MGV Kirrberg: „Ich und meine Sängerkollegen freuten uns, dass wir im Sängerheim des MGV Kirkel endlich wieder Singen konnten.“ Seit März ruhen auch bei ihrem Frauenchor in Kirrberg die offiziellen Proben. „Inzwischen treffen wir uns aber privat in Gärten unserer Mitglieder. Der soziale Kontakt soll ja nicht verloren gehen.“ Die wöchentlichen Chorproben im Bürgerhaus in Kirrberg müssen leider weiter aus hygienetechnischen Gründen ausfallen. „Der Raum hier ist einfach zu klein, um entsprechende Abstände zu garantieren.“ So müsse man weiter auf Lockerungen warten, um wieder zu Normalität im Chorgesang zurückkehren zu können.

 Dies wünscht sich sehnsüchtig auch Frank Vendulet, der auch Vizepräsident des Saarländischen Chorverbandes ist. „Über ein halbes Jahr gibt es keine Proben, Konzerte und Aufführungen unserer Chöre. Das bringt schon viel Verdruss.“ Er hofft, dass die Sänger trotz der Pause weiter ihre Chören treu bleiben und nicht ihr musisches Hobby aufgeben. Dies hofft auch Anja Wagner, Vorsitzende des Gemischten Chores in Niederbexbach. „Bis Ende des Jahres wird es weiter keine Aufführungen von uns geben. Wir sind aber weiter Feuer und Flamme für das Singen im Chor. Ans Aufhören denkt bei unsere 14 Chormitgliedern deshalb keiner.“ Auch hier pflegt man in eigenen Gärten die Gemeinsamkeit, wenn man sich in erlaubten Gruppengrößen trifft. Beim Chor Voices Alive unter der Leitung von Annegret Geibig hat man nun das Singen im Freien auf einem Schulhof wieder aufgenommen. „Das Abstandhalten ist natürlich bei Treffs von diesen Chören vorgegeben und auch Pflicht. Doch Stimmtechnisch kann ein Chor so nicht richtig zur Wirkung kommen“, erklärt Anja Wagner.

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