Überall nur frohe Gesichter Bei diesem Ereignis stimmte einfach alles

Reinheim · 650 Teilnehmer, knapp 70 Helfer, sechs Stationen: Ein Riesenerfolg war die dritte kulinarische Weinwanderung in Reinheim.

 Der Chor Querbeat aus Erfweiler-Ehlingen machte bei den Weinbaufreunden Station, um sich auch an der schönen Aussicht zu erfreuen.

Der Chor Querbeat aus Erfweiler-Ehlingen machte bei den Weinbaufreunden Station, um sich auch an der schönen Aussicht zu erfreuen.

Foto: Wolfgang Degott

Überall frohe Gesichter sah man bei der dritten kulinarischen Weinwanderung in Reinheim. Ob unter den rund 650 Teilnehmern oder den knapp 70 Helfern an den sechs Stationen – die Stimmung hätte nicht besser sein können. Auch spielte der Wettergott mit, verzauberte die Bliesgau-Landschaft in wunderschöne Panoramen, die bei einem kühlen Glas Grauburgunder oder Rosé genossen werden konnte. Da das rund 1000-Seelen-Dorf an der deutsch-französischen Grenze seit zwölf Jahren anerkanntes Weinanbaugebiet ist, konnte sogar heimischer Biosphären-Wein oder auch Rotling angeboten werden.

In viertel stündigen Abständen starteten immer 60 bis 70 Personen am Sportheim auf den 11,5 Kilometer langen Rundweg. Zuvor wurden sie von den „Mitarbeitern“ des Kleintierzuchtvereins (KZV) mit einem Glas Crémant beschenkt, mit dem obligatorischen Weinglas, der Streckenkarte und einer gekühlten Flasche Wasser versorgt. Über der Bliesbrücke wurde der Reinheimer Berg in Angriff genommen. Bald war das rund 4000 Quadratmeter große Anbaugebiet der Weinbaufreunde im Blickfeld. Der Vorsitzende Alexander Nagel freute sich, dass es aus kleinen Anfängen vor 20 Jahren gelungen ist, die Sache stetig weiterzuentwickeln. „Das haben uns damals nicht viele zugetraut, doch wir haben uns durchgebissen, auch mithilfe zweier engagierter Landwirte“, so der Chef des 2001 gegründeten Clubs. In diesem Jahr wird eine Ernte von etwa 500 Flaschen erwartet. Nach der letzten Lese der rund 1000 Rebstöcke konnte die Rekordzahl von 1300 Flaschen abgefüllt werden. Seit drei Jahren werden sie auf dem Steffenhof in Trittenheim verarbeitet. Gemeinsam mit dem Obst- und Gartenbauverein wurde der Stand der Weinbaufreunde betrieben und dabei auch hausgemachte „Kässchmier“ mit Brot von der Dorfbäckerei Ackermann angeboten. Nach der Station bei der Reinheimer Jägerschaft, den Jagdpächtern des Grenzlandreviers, bei denen Wildsalami „lauerte“, lud die Grenzlandhalle zur Rast ein, boten die Helfer des Carneval-Clubs Königspastete mit Hühnerragout. „In jedem Jahr wird was Neues geboten“, so Jürgen Wack, der stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft. Die AG übernimmt im Vorfeld alle notwendigen Arbeiten, damit die Wanderung reibungslos ablaufen kann. Dazu gehören Einkauf, Planung, Werbung und das Einholen von Genehmigungen. Sie ist auch Teil des Weinbau-Teams, das sich am Weinberg des Moselwinzers Ralf Steffen postiert hatte und mit einem neuen Verkaufs- und Ausschankwagen für Staunen sorgte. Käse wurde hier häppchenweise mit Trauben und Brot serviert.

Rast machte dort auch Weinprinzessin Jennifer Schmitz (20), die den Tag über in einem Dreier-Golf-Cabrio von Hans-Peter Welsch, begleitet von ihrer 17-jährigen „Managerin“ Gioliana Palumeri von Station zu Station unterwegs war. Und ihre Botschafterinnen-Rolle des Reinheimer Rebsaftes, wozu auch der trockene und charakterstarke Blieswein Sauvignon Blanc gehört, bestens ausfüllte. Damit man die Blies trockenen Fußes hinter sich lassen konnte, hatte das THW Saarbrücken schon zum dritten Mal seine Behelfs-Brücke über den längsten Fluss des Saarlandes gebaut. „Unsere kulinarische Wanderung ist neben dem Saar-Spektakel in Saarbrücken das einzige Fest, das sich über diesen tollen Einsatz des THW freuen kann“, hob Wack hervor.

Aus dem Tal ging’s hinauf zum kreisrunden „Fürstensitz“ Humerich, von dem aus sich der europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim den Blicken erschloss. Die kulinarische Versorgung oblag dort dem Tennis-Club. Im Angebot war erfrischendes Eis-Sorbet. Der Abschluss der Rundreise war dann wieder am Ausgangsort am Sportheim. Dort hatte mittlerweile die Mannschaft gewechselt. Nach dem KZV übernahmen die Sportfreunde. Sie freuten sich über die Spende von 60 Kuchen, die auch reißenden Absatz fanden.

Eine rundum gelungene Sache bei tollem Wetter und beispielhafter Organisation: So lautete das Fazit der Weinwanderung von Birgit Krämer aus Medelsheim. Sie war mit ihrem Mann Peter und Freunden erstmals bei der Veranstaltung dabei. Auch Teile des Chores Querbeat – es sind dies 18 Sänger aus Erfweiler-Ehlingen, zum zweiten Mal auf Schusters Rappen dort unterwegs – freuten sich über die abwechslungsreichen Angebote. „Wir werden auch im kommenden Jahr wieder dabei sein“ war zu hören. Aus dem benachbarten Frauenberg waren 20 Mitglieder des Fördervereins der ehemaligen Feuerwehr gekommen. Sie sind das ganze Jahr über bei vielen Wanderungen dabei, sodass sie sich das Angebot vor der Haustür nicht entgehen lassen.

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