Ein christliches Zeichen in außergewöhnlichen Zeiten Dieser Seelsorger geht in der Not neue Wege

Blieskastel · In diesen schwierigen Zeiten ist Pfarrer Hieronim an Karfreitag und auch an Ostern allein auf den Straßen unterwegs.

 Großen Anklang fand im vergangenen Jahr an Palmsonntag die Prozession mit einem Esel, Palmzweigen sowie Pfarrer Hieronim vom Paradeplatz hoch zur Schlosskirche Blieskastel.

Großen Anklang fand im vergangenen Jahr an Palmsonntag die Prozession mit einem Esel, Palmzweigen sowie Pfarrer Hieronim vom Paradeplatz hoch zur Schlosskirche Blieskastel.

Foto: Hans Hurth

Seit dem 1. September 2017 ist Pater Hieronim Jopek Pfarrer der Großpfarrei Heiliger Franz von Assisi Blieskastel, zu der die Pfarrgemeinden Blieskastel, Blickweiler, Ballweiler, Biesingen und Aßweiler/Seelbach gehören. In den zweieinhalb Jahren seines Wirkens hat Pfarrer Hieronim viel bewirkt, neue Ideen kommen prima an und haben in den Gemeinden innere Begeisterung erfahren. Zur Neuerung zählte auch die Prozession vom Paradeplatz hoch zum Gottesdienst in der Schlosskirche am Palmsonntag letztes Jahr. „Doch das Virus Corona hat auch die Kirchen und Seelsorger erfasst, denn durch Allgemeinverfügung der Landesregierung sind Zusammenkünfte in Kirchen und anderen Gotteshäusern bis auf Weiteres untersagt, alle Gottesdienste ausgesetzt“, stellte Pfarrer Hieronim im Gespräch mit unserer Zeitung heraus. „Dies betrifft auch die Heilige Woche von Palmsonntag über die Osternacht bis zum Ostersonntag. In unserer Pfarrei gibt es jetzt eine andere Form (siehe Info)“, so der stets gut gelaunte Pfarrer, der sich gerne um seine „Schäfchen“ Gedanken macht. „Schließlich habe ich im Mai 2006 in Blieskastel meine Primiz gefeiert. Nach einigen Stationen in Deutschland und Polen kam ich als Pfarrer der Großpfarrei zurück und bin, auch vom Dialekt her, richtiger Kaschtler geworden“, sagt schmunzelnd der 43-Jährige, der mit fünf geistlichen Zentren innige Begeisterung erfahrbar machen möchte. „So soll jeder unserer fünf Kirchen, zu ihrer bisherigen Bedeutung, einen franziskanischen Schwerpunkt bekommen, der auf dem Leben des Heiligen Franz von Assisi basiert. Das Leben unseres Patrons soll uns Inspiration und Motivation sein, Ideen durch Projekte zu geistlichen, gemeinschaftlichen, weltorientierten, karitativen und marianischen Schwerpunkten zu entwickeln, ohne jedoch die gewachsenen Identitäten und Traditionen der einzelnen Gemeinden aufzugeben“, betonte Seelsorger Hieronim.

Blieskastel mit seiner Schlosskirche soll demnach dazu dienen, den ökumenischen und interreligiösen Dialog zu führen. „Wir möchten hier Klein-Assisi werden, auf das die Region mit Bewunderung schauen kann. Gebet und Begegnung mit anderen Konfessionen und Religionen sollen in Blieskastel gestärkt werden. In Sankt Barbara Blickweiler soll ein Zentrum für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung entstehen und so einen Ort schaffen, an dem die Großpfarrei Impulse für ein versöhntes Leben bekommt. In Sankt Josef Ballweiler ist ein Kinder-, Jugend- und Familienzentrum sowie eine Begegnungsstation geplant, in der Jugendliche und Familien ihren Glauben an Gott stärken können. Ein Zentrum zur Marienverehrung soll St. Anna Biesingen werden, eine kleine „Marienstadt“. In Biesingen, wo in St. Anna im Oktober täglich zum sogenannten Rosenmorgen mit dem Rosenkranzgebet und anschließendem Treffpunkt jeweils 30 Personen kamen. „Letztlich soll die Kirche Mariä Himmelfahrt Aßweiler ein Ort werden, an dem wir die Hilfe und Liebe des heiligen Antonius zu den Bedürftigen spüren können“, hält Pfarrer Hieronim Impulse für die karitativen Initiativen fest. „Mit Hilfe dieser Stationen sollte es uns gelingen, in den kommenden zehn Jahren die Zahl der Gottesdienstbesucher von derzeit acht auf 30 Prozent zu steigern.“ Das Corona-Virus lasse zwar gerade über Ostern die Menschen nicht zum Gottesdienst, „so komme ich halt zu den Pfarreien“, erzählte uns der sportliche Pfarrer, der nämlich gut zu Fuß sein muss.

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