Die Sommerakademie ist gerettet

Homburg/Blieskastel. Ende vergangenen Jahres hatten Hiobsbotschaften aus Homburg eine der bekanntesten und beliebtesten Veranstaltungen in Blieskastel in Frage gestellt: die gut dreiwöchige Sommerakademie auf dem Schlossberg

 Alle Altersgruppen sind bei der Sommerakademie auf dem Blieskasteler Schlossberg (hier ein Archivfoto) vertreten. Foto: SZ

Alle Altersgruppen sind bei der Sommerakademie auf dem Blieskasteler Schlossberg (hier ein Archivfoto) vertreten. Foto: SZ

Homburg/Blieskastel. Ende vergangenen Jahres hatten Hiobsbotschaften aus Homburg eine der bekanntesten und beliebtesten Veranstaltungen in Blieskastel in Frage gestellt: die gut dreiwöchige Sommerakademie auf dem Schlossberg. Zuschüsse aus dem Kultusministerium, mit denen vor allem die Verwaltungskosten der Freien Kunstschule Saarpfalz "Artefix" finanziert wurden, waren im Dezember 2008 auf 11600 Euro zusammengeschmolzen. Hinzu kam eine hohe Nachforderung der Künstler-Sozialkasse für die Dozenten, die im Auftrag der Schule nicht nur bei der Sommerakademie sondern das ganze Jahr über Kunstkurse anbieten (wir berichteten). In Homburg war vor einigen Wochen von einer Finanzlücke von rund 20000 Euro die Rede. Die Verantwortlichen des die Kunstschule tragenden Vereins mussten die Notbremse ziehen. Die einzige, wenigstens teilweise hauptamtliche Mitarbeiterin der Kunstschule, Carola Stahl, verlor zum Jahresbeginn ihren Job. Die hatte sich in den letzten Jahren aber neben der künstlerischen Leitung auch um die Organisation der Blieskasteler Sommerakademie gekümmert. Diese entscheidende Lücke schließt jetzt die Blieskasteler Stadtverwaltung. Während Helge Baer, die bereits bis 2005 die Sommerakademie betreut hatte, ehrenamtlich die künstlerische Leitung übernimmt, stellt ihr die Stadt Blieskastel mit Uwe Brengel einen Mitarbeiter zur Seite, der die umfangreichen Vorarbeiten für die Akademie vom Rathaus aus unterstützt. Zudem stellt die Stadt wie bisher weitere Hilfe durch den Baubetriebshof und die Hausmeister der Schulgebäude sowie die Räumlichkeiten für die Kurse rund um Orangerie und Schulen auf dem Schlossberg zur Verfügung. Die Kosten für Dozenten und Material werden wie bisher von den Gebühren der Kursteilnehmer gedeckt.Das weitgehende Engagement der Stadt Blieskastel für die Sommerakademie hat nicht nur einen ideellen, sondern auch eine handfesten ökonomischen Hintergrund, räumen Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener und Fachbereichsleiter Alfons Stumpf ein. Zur diesjährigen Sommerakademie, die nun vom 13. bis 31. Juli auf dem Schlossberg stattfinden wird, werden rund 850 Teilnehmer erwartet. Rund ein Drittel dieser Besucher kommen nicht aus dem näheren Umfeld der Barockstadt und sind somit Übernachtungs- oder Feriengäste in der Region. Damit bleibt durch die Sommerakademie nicht nur Renommee, sondern auch bares Geld in der Stadt. Und die Sommerakademie behält ihren Ruf. Meinung

Kunst darf auch etwas teurer sein

Von SZ-RedakteurCarlo Schmude Die Sommerakademie auf dem Blieskasteler Schlossberg hat seit Beginn der 90er Jahre sicher eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Jahr für Jahr wuchsen die Zahlen der Angebote und der Teilnehmer. Gerade in den Sommerferien, wenn viele Einheimische der Barockstadt für zwei bis drei Wochen den Rücken kehren, bringen die Kunstbeflissenen etwas Leben und auch Geld in die Altstadtgassen. Dass die Stadtverwaltung sich also noch stärker für den Erhalt der Veranstaltung engagiert, ist verständlich und richtig. Die Kunstschule Artefix muss ebenfalls nachjustieren. Golf-, Tennis-, Tauch- oder Surfschulen müssen Gewinn machen. Auch Kunst darf ruhig etwas teurer sein. Auf einen BlickDie Sommerakademie findet vom 13. bis 31. Juli in Blieskastel statt. Angeboten werden 42 Kurse für Erwachsene, dazu sieben Wochenend-Workshops und 18 Kurse für Kinder und Jugendliche. Aus Anlass der Partnerschaft zwischen Blieskastel und Castellabate wird das Abschlussfest mit einer langen italienischen Nacht gestaltet. Außerdem ist auch Costabile Piccirillo, ein junger Maler aus Castellabate eingeladen, der als Dozent an einem Mal- und Zeichenkursus für Jugendliche mitwirkt. Für ihn sucht Artefix noch ein Quartier für etwa zehn Tage. Weitere Infos bei Helge Baer, Tel. (06842) 53 82 06 oder Uwe Brengel, Tel. (06842) 9 26 23 18). Artefix ist eine als gemeinnützig anerkannte Einrichtung zur Förderung kultureller Zwecke. Träger ist der Verein "Freie Kunstschule Saarpfalz e.V." Ziel ist die Verbesserung der regionalen künstlerischen Angebote für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Seit Jahren schon kämpft die Freie Kunstschule Saarpfalz Artefix um ihre Existenz, im Dezember sah es so sogar aus, als müsse sie aufgeben. Die Hoffnung, die Blieskasteler Akkademie aufrecht zu erhalten, bestand. cas

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