Abi-Zeugnisse gibt's diesmal in der Kirche

St. Ingbert /Blieskastel. Noch acht Wochen, dann beginnen die schriftlichen Abiturprüfungen. Diesmal unter einmaligen Bedingungen: Durch das von der Landesregierung im Jahr 2001 eingeführte achtjährige Gymnasium (G 8) beenden in diesem Schuljahr an allen allgemeinbildenden Gymnasien zwei Jahrgänge gleichzeitig ihre Schulzeit: die letzten G 9- sowie die ersten G 8-er

 Auch die Raumfrage ist dieses Jahr beim schriftlichen Abi zu lösen. Foto: Imageservice

Auch die Raumfrage ist dieses Jahr beim schriftlichen Abi zu lösen. Foto: Imageservice

St. Ingbert /Blieskastel. Noch acht Wochen, dann beginnen die schriftlichen Abiturprüfungen. Diesmal unter einmaligen Bedingungen: Durch das von der Landesregierung im Jahr 2001 eingeführte achtjährige Gymnasium (G 8) beenden in diesem Schuljahr an allen allgemeinbildenden Gymnasien zwei Jahrgänge gleichzeitig ihre Schulzeit: die letzten G 9- sowie die ersten G 8-er.Werden an den drei betroffenen Gymnasien in St. Ingbert und Blieskastel sonst im Durchschnitt etwa 70 Schüler zum Abitur zugelassen, sind es in diesem Jahr in Blieskastel 145 und in St. Ingbert jeweils etwa 170 Jugendliche. Dies bedeutet für alle Schulleitungen enormen Verwaltungs-, Planungs- und Organisationsaufwand und für die Lehrer erheblich mehr Korrekturarbeiten und Einzel-Prüfungen.

Für die Abiturienten selbst ändert sich im Vergleich zu sonst nur wenig. "Verhältnismäßig einfach zu planen ist das schriftliche Abitur", erklärt Beatrix Lafontaine, Schulleiterin des Leibnizgymnasiums in St. Ingbert. Es sei genügend Platz für die doppelte Anzahl von Schülern. Das ist nicht überall so einfach, denn statt einem werden zwei große Räume für die schriftlichen Prüfungen benötigt. Ein Gymnasium prüft zurzeit noch, ob es an einem Tag drei Klassen auslagert oder die Jugendlichen zu Hause bleiben.

Schwieriger wird es bei den mündlichen Prüfungen. Die Schüler der Klassen fünf bis 11 des Albertus-Magnus-Gymnasiums freuen sich. Sie haben eine Woche schulfrei und das ohne Ferien. Dazu erklärt Christa Strobel, die Oberstufenleiterin: "Wir benötigen drei Tage für alle Prüfungen und da muss Ruhe im Schulhaus herrschen." Die Schule erhalte zum eigenen Kollegium 50 Fremdprüfer und 50 Helfer, alles Lehrer aus einem Ottweiler Gymnasium. An den drei darauf folgenden Tagen werden dann die 57 AMG-Lehrer in Saarbrücken zur Aushilfe benötigt.

Die Schulleitung muss sich auch Gedanken machen, wie an allen Tagen Mittagessen für 150 Personen organisiert und vor allem finanziert werden kann. Mit ähnlichen Problemen kämpfen auch die anderen Gymnasien in der Region. Neu geplant werden muss auch die Abschlussfeier an allen Schulen. Hierfür werden andere Räume benötigt: "Ökumenischer Gottesdienst und Zeugnisausgabe finden in St. Mauritius in Lautzkirchen statt, für den Abiturientenball wurde die Halle in Niederwürzbach ausgesucht", erklärt Heike Scholz, Lehrerin am Von-der-Leyen-Gymnasium in Blieskastel.

In St. Ingbert feierten die beiden Gymnasien, die auch in der Oberstufe eng kooperieren, bisher gemeinsam. Dieses Jahr nicht: "Die Feiern finden nun an unterschiedlichen Terminen statt, doch soll der bisherige Ablauf zumindest bei uns beibehalten werden", erklärt die Schulleiterin des Leibniz-Gymnasiums. "Wie in der Vergangenheit auch werden wir am Samstagmorgen, dieses Jahr am 27. Juni, die Zeugnisse und Preise verteilen und abends während des Abiturballs gemeinsam feiern."

Christa Strobel, AMG, sieht auch Vorteile in der Teilung: Es sei positiv, einmal einen eigenen Abi-Ball in der Stadthalle veranstalten zu können. Trotz guter und rechtzeitiger Planung steht über dem Ablauf der Abiturfeier am Samstag, den 20. Juni am Albertus-Magnus-Gymnasium noch ein großes Fragezeichen: "Da die Lehrer in Saarbrücken aushelfen, kann noch nicht gewährleistet werden, dass alle Lehrer teilnehmen können, wenn wir den festlichen Abschluss auf den Morgen legen." Noch stehe eine Lösung aus, so Strobel.

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