Notgedrungene Zufriedenheit

Homburg · Nach wenig berauschenden 90 Minuten haben sich der FC Homburg und der SVN Zweibrücken im Derby der Fußball-Regionalliga mit einem 0:0 getrennt. Bis auf FCH-Trainer Christian Titz konnten sich alle mit dem Punkt halbwegs anfreunden.

 Homburgs Emil Noll (vorne) klärt hier im eigenen Strafraum vor Cédric Ebawa-Yam Mimbala. Letzterer hatte Glück, dass eine Attacke von ihm an Claudio Bellanave nicht zum Elfmeter führte.Foto: Mischa

Homburgs Emil Noll (vorne) klärt hier im eigenen Strafraum vor Cédric Ebawa-Yam Mimbala. Letzterer hatte Glück, dass eine Attacke von ihm an Claudio Bellanave nicht zum Elfmeter führte.Foto: Mischa

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Herbert Eder, der Vorstandsvorsitzende des FC Homburg, bewies am Samstag nach dem 0:0 des Fußball-Regionalligisten gegen den SVN Zweibrücken seinen Sinn für Ironie: "Das Gute ist, dass das Spiel gezeigt hat, dass wir noch über deutliches Steigerungspotenzial verfügen, während der Gegner am Limit gespielt hat."

Tatsächlich zeigte Zweibrücken den 1720 Zuschauern im Homburger Waldstadion den Fußball, der den Aufsteiger mehr als überraschend bis auf Platz sieben der Tabelle gebracht hat: Eine starke Defensive, viel Kampf und gelegentliche Konter, die an diesem Tag allerdings kaum Gefahr erzeugten. "Wir haben heute bewiesen, dass wir keine Kloppertruppe sind", sagte Gäste-Trainer Peter Rubeck nach der Partie, die aber auch kaum mehr positive Einsichten erlaubte.

Konsens bei den meisten

"Ein Punkt ist okay. Es ist schwierig gegen zehn Mann zu spielen, wenn die danach so kompakt stehen", kommentierte der Ex-Homburger Irvin Parra, nachdem FCH-Mittelfeldmann Enis Hajri in der 55. Minute wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen hatte. SVN-Spieler Robin Vogtland, ebenfalls ein früherer Grün-Weißer, sprach von einem "gerechten Unentschieden". Auch FCH-Spieler Mike Baier meinte, man müsse angesichts der 35-minütigen Unterzahl "mit einem Punkt zufrieden sein", während Eder "ein akzeptables 0:0" gesehen hatte. Zuletzt stimmte auch Rubeck in den Chor mit ein und sprach von einem "verdienten Unentschieden".

Notgedrungene Zufriedenheit schien nach den wenig berauschenden 90 Minuten der kleinste gemeinsame Nenner der meisten Beteiligten zu sein. Lediglich Homburgs Trainer Christian Titz mochte diese Meinung nicht übernehmen: "Wir gehen heute enttäuscht nach Hause." Die Homburger versuchten zwar, das Spiel zu machen, verzettelten sich aber meist in Einzelaktionen und brachten in Unterzahl nur wenig Konstruktives zustande.

"Das war ein klarer Elfer"

Ein Lichtblick war Claudio Bellanave, der nach seiner Einwechslung für Carsten Lutz in der 69. Minute mit seiner Schnelligkeit zumindest für etwas frischen Wind sorgte. So sah Titz auch den "Knackpunkt im Spiel", als Bellanave in der 71. Minute im gegnerischen Strafraum von Zweibrückens Cédric Ebewa-Yam Mimbala zu Boden gebracht wurde, Schiedsrichter Philipp Lehmann aber den Elfmeterpfiff verweigerte. "Das war ein klarer Elfer. Man muss sich nur mal den Fuß des Spielers ansehen", haderte Titz. Die Fernsehbilder bestätigten ihn.

Aus dem Spiel heraus blieb es beiderseits bei eher schwachen Versuchen, ein Tor zu erzielen. Zu erwähnen wären hier Dennis Gerlinger (6. Minute), Yannick Tewelde (40.) und Mario Klinger (85.) für den FCH sowie Christian Telch (62.) und Rudy Carlier (65.) auf Zweibrücker Seite, die alle scheiterten.

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