Ernte-Bilanz besser als erwartet
Homburg · Der Kreisvorsitzende des Bauernverbandes, Richard Schreiner, hat anlässlich des Erntedankfestes Bilanz in Sachen Ernte gezogen. Demnach sieht es in diesem Jahr doch nicht so schlimm aus.
Was die Ernte der Landwirte im Saarpfalz-Kreis betrifft, ging das Jahr besser zu Ende, als es sich im Frühjahr gezeigt hat. Die Erträge sind ausreichend. Die Preise für Getreide sind zu stark gefallen, andererseits zeigen sich bei der Milch notwendige Tendenzen nach oben. Diese Bilanz hat der Kreisvorsitzende des Bauernverbandes, Richard Schreiner vom Kirchheimer Hof in Breitfurt, für dieses Jahr gezogen. Wie Schreiner auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, sei dieses Erntejahr trotzt einem der wärmsten Sommer für die Bauern im Saarpfalz-Kreis nicht nur positiv zu bewerten. Anlässlich des gestrigen Erntedankfestes resümiert Schreiner: "Für die Bauern hat das Erntejahr 2013 bereits im Herbst 2012 begonnen mit der Aussaat von Raps, Wintergerste, Roggen und Weizen. Die Aussaat war gelungen, der Winter war, was die Frosttage anbelangt, recht durchschnittlich, bezüglich der Niederschlagsmenge jedoch etwas defizitär." Die Frühjahrsbestellung im Jahr 2013 sei bis etwa Mitte April recht gut verlaufen. Als die Bauern sich rüsteten für den ersten Grünlandschnitt, habe fast ununterbrochen Regen über die Monate Mai und Juni eingesetzt. Ein Befahren der landwirtschaftlichen Fläche sei nur minuten- oder stundenweise möglich zwischen dem ein oder anderen Regenschauer gewesen. Die Grassilage, die in vielen landwirtschaftlichen Betrieben die wichtigste Futtergrundlage speziell für die Milchviehbetriebe bildet, sei vielerorts im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen.
"Die Maisaussaat, die Anfang Mai durchgeführt werden sollte, verschleppte sich um mehr als vier Wochen. Als Ausgleich konnten dann die Bauern mit der verspäteten Grassilageernte und der Heuernte enorme Mengen einfahren, jedoch litten diese Mengen etwas an Qualität. Übers Jahr gerechnet findet dann nochmals ein Ausgleich statt", so Schreiner. Die Monate Juli und August zeigten sich dann von der schönsten Sonnenseite. Zwar verspätet, aber trotzdem noch "mit recht passablen Erträgen" konnte die Getreideernte eingefahren werden. Insgesamt sei für den Saarpfalz-Kreis zu sagen, "dass wir auch im Jahr 2013 eine gute, durchschnittliche Ernte einfahren konnten". Sowohl von der Qualität, als auch von der Quantität sei die Getreideernte zufrieden stellend. Ebenfalls sei die Strohernte recht gut verlaufen. Etwas kritisch blickt der Kreisvorsitzende Richard Schreiner auf die bevorstehende Maisernte. Nicht überall im Kreis zeigten sich optimale Bestände. Die späte Aussaat, die hohe Feuchtigkeit und Kälte im Mai und Juni sei durch die optimale Wärme im Juli und August nicht gänzlich ausgeglichen worden, zumal teilweise in diesen Monaten Niederschläge und eine optimale Wasserversorgung vermisst worden sei. Auch der Rückblick auf die Sonderkulturen, wie Erdbeeren und Spargel, zeigten relativ große Ertragseinbußen während der Erntemonate.
Der Ausblick auf die Obsternte sei recht positiv. "Für das Obst benötigen wir jetzt noch einige Sonnenscheintage, damit die Fruchtgehalte im Obst sich verbessern. Trotz der relativ verregneten Blütezeit sind vielerorts die Obstbauern mit der momentanen Ernte noch zufrieden", so der Kreisbauernchef. Richard Schreiner bedauert den Verfall der Preise, speziell im Getreidesektor. Gegenüber dem vergangenen Jahr seien die Preise bis zu 25 Prozent Prozent gefallen. Kleinere Brötchen müssten somit weder von der Preissituation noch von der Erntemenge gebacken werden. Die Versorgung der Mühlen sei gesichert.
Ertragseinbußen befürchteten die Bauern jedoch bei den Kartoffeln. "Obwohl der Kartoffelanbau auch im Saarpfalz-Kreis keine dominante Rolle mehr spielt, ist festzustellen, dass die Kartoffeln die nassen Füße im Mai und die Trockenheit im Juli und August mit Mindererträgen quittieren."