Ein musikalischer Einblick in „Kolpings Traum“
Merzig · Die Kolpingsfamilie Merzig besuchte im Fuldaer Schlosstheater das Musical „Kolpings Traum“, das das Leben des katholischen Priesters Adolf Kolping von seiner Geburt als Sohn eines Schreiners in Kerpen bis zur Gründung des Gesellenvereins in Köln umfasst. Im komplett gefüllten Schlosstheater sahen die 44 Merziger „Kolpinger“ ein Musical, das neben eingängigen Melodien und Texten auch eine klare Darlegung der gesellschaftlichen Situation sowie der Zeitenwende durch die Einführung der Maschine in den Produktionsprozess der Arbeitswelt aufzeigte.
Kapitalistische Ausbeutung der Arbeiter, schlechte Bildungsmöglichkeiten und unzureichende Gesundheitsversorgung, Zerfall der ständischen Ordnung, Massenarbeitslosigkeit sowie die Ausbildung eines Prekariates waren ebenso Gegenstand des Musical wie der Versuch Adolph Kolpings, den Gesellen wie den Arbeitern im Kolpingverein eine Heimat zu geben, die ihnen "Geistes- wie Herzensbildung" vermitteln sollte.
Kolping, gelernter Schuster, nutzte die Chance, das Gymnasium besuchen zu dürfen und nahm nach erfolgreich abgelegtem Abitur das Studium der Theologie auf. Er störte sich an den sozialen Verwerfungen, der Hoffnungslosigkeit der Arbeiterschaft sowie den schlechten Bildungsoptionen der damaligen Zeit. Aufbauend auf dem katholischen Gesellenverein des Lehrers Johann Gregor Breuer entstand der Kölner Gesellenverein, der heutzutage als Kolpingwerk international tätig ist und vor Ort in den betroffenen Ländern Fort- und Weiterbildungsoptionen und Ausbildungsplätze anbietet.
Abgerundet wurde die Fahrt durch den Besuch des Fuldaer Domes, wo die Kolpingsfamilie Merzig bei der Gestaltung des Kathetralamtes sowohl als Fahnen-Abordnung als auch durch die Mitglieder der Kolpingsjugend mitwirkten, die an diesem Tag als Messdiener fungierten.