Heftige Diskussionen um Theaterstück

Ottweiler · Im Gegensatz zur SZ-Premieren-Kritik im November vergangenen Jahres, war der Beitrag des Saarbrücker Theaters Überzwerg im zurzeit noch laufenden Spielstark-Festival in Ottweiler in der Kritik der SZ-Mitarbeiterin nicht so gut weggekommen. Lehrer, so hieß es, seien bei „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ geschockt gewesen. Bei den Theaterleuten verursachte das Kopfschütteln.

. "Es ist wohl so gewesen, dass die Mitarbeiterin die Lehrer erwischt hat, die so gar nicht vorbereitet waren", sagte der Leiter des Theaters Überzwerg der SZ auf Anfrage. Er verweist auf die Homepage des Theaters, auf der es eine offizielle Stellungnahme des Theaters gibt und einen Brief von Schauspieler Nicolas Bertholet an die SZ-Mitarbeiterin. In der Stellungnahme spricht Christoph Dewes für das Theater davon, dass bereits 4000 Zuschauer in 50 Vorstellungen "Rico, Oskar und die Tieferschatten" gesehen haben. Es habe in den Kritiken zur Umsetzung des Buchess von Andreas Steinhöfel, der dafür 2009 den deutschen Jugendliteraturpreis erhielt, bisher nur positive Kritik gegeben. Gerade ist die aktuelle, erfolgreichste Produktion des Theaters vom Südtiroler Kulturinstitut zu einer einwöchigen Tournee eingeladen worden. Man hätte sich gewünscht, dass die Lehrer das Gespräch gesucht hätten und lädt sie gerne zu einem Nachbesprechungstermin ein. Von Pornoheften, wie in der Kritik angesprochen, sei keine Rede, es liege lediglich eine Zeitung dort, auf der möglicherweise eine barbusige Frau zu sehen sei. "Daraus einen Porno-Zusammenhang herzustellen, ist abenteuerlich", so heißt es. Handlung und Sprache des Buches seien unverändert.

Auch Schauspieler Nicolas Bertholet geht auf dieses Thema in seinem öffentlichen Brief auf der Seite des Theaters ein. Auch er macht deutlich, dass er den Vorwurf von Pornografie und Sexismus nicht verstehen kann. "Die Vorgänge, auf welche dort Bezug genommen werden, sind jedoch inhaltlich eins zu eins aus der Romanvorlage entnommen, wie auch ‚Reihenfolge, in welcher den Entführungsopfern die Körperteile abgetrennt werden'." > siehe zum Thema auch Leserbriefe

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