Thailand, Sauerland und zurück nach Hause
Neunkirchen/ Neheim-Hüsten. Weg von daheim lebt Monika Rebel-Becker seit 25 Jahren. Mit ihrem Mann Helmut Becker verließ sie damals Neunkirchen und zog zunächst "sehr weit weg", nach Thailand. Aus dem Land am Himalaja ging es später weiter ins "Land der tausend Berge", das Sauerland. Klingt weniger spektakulär, aber auch in Neheim-Hüsten fühlt sich die Familie wohl
Neunkirchen/ Neheim-Hüsten. Weg von daheim lebt Monika Rebel-Becker seit 25 Jahren. Mit ihrem Mann Helmut Becker verließ sie damals Neunkirchen und zog zunächst "sehr weit weg", nach Thailand. Aus dem Land am Himalaja ging es später weiter ins "Land der tausend Berge", das Sauerland. Klingt weniger spektakulär, aber auch in Neheim-Hüsten fühlt sich die Familie wohl. Doch das Gastspiel endet bald: Im kommenden Sommer zieht es die Auswanderer zurück in die Hüttenstadt. "Dass es eine Rückkehr geben würde, war von Anfang an klar. Wir freuen uns sehr", sagt Rebel-Becker.Das bedeute aber nicht, dass sie die Zeit fern der Heimat nicht genossen habe, fügt die 53-Jährige hinzu. "Es war eine schöne Zeit, sie hat uns weltoffen gemacht. Natürlich gab es Höhen und Tiefen, wie es im Leben so ist." Zwei Töchter - Anna (24) und Kathrin (21) - sind in der Auslandszeit groß geworden, Sohn Felix hat die Familie vor fünf Jahren verloren. Gemeinsam habe es die Familie durch die "schlimme Zeit" geschafft, sagt die Mutter, und erzählt dann auch von den schönen Dingen, die sie prägten - und am Himalaja begannen.
Aus beruflichen Gründen zog das Ehepaar Becker Ende 1987 nach Bangkok. "Wir blieben bis 1992, unsere Tochter Kathrin kam dort zur Welt. Es war schön, obwohl ich zuerst schon skeptisch war." Doch Bangkok, der Moloch aus Straßen, Autos und Menschen, "hat sich als Traum erwiesen. Wir wohnten in einer ruhigen Seitenstraße, haben viele Freunde gefunden, zu denen wir bis heute Kontakt haben." Das internationale Leben in Thailand habe alle Beckers bereichert - genau wie der folgende Kultursprung ins Sauerland. Wieder waren es berufliche Gründe, die die Familie zurückführten, erzählt Monika Rebel-Becker, die gelernte Krankenschwester ist und seit 2008 wieder arbeitet. "Mein Mann, der in der Leuchten-Branche arbeitet, bekam ein Angebot aus dem Sauerland; die Region um Arnsberg ist bekannt für die Leuchten-Industrie." Und Neheim-Hüsten liegt bei Arnsberg.
Im eigenen Haus wurde die Familie heimisch, mit Kindern, Hunden und Oldtimern. An die Mentalität der Sauerländer müsse man sich zwar zunächst gewöhnen, sagt die Neunkircherin. "Die Menschen sind ein bisschen reserviert. Aber wenn die Distanz überwunden ist, können sich wunderbare Freundschaften ergeben." Den Schwenker der Zugereisten wüssten die Sauerländer übrigens sehr zu schätzen. Begeistert seien sie und ihr Mann von ihrem Wohnort in einer "landschaftlich wunderschönen Gegend", nah an der Kultur- und Sport-Region Ruhrgebiet. Die Landschaft erkunden sie im Oldtimer, Wohnmobil oder zu Fuß. "Wir sind Wanderer geworden und gehen oft mit unseren Hunden raus, zum Beispiel an den Sorpesee", erzählt Monika Rebel-Becker.
Noch habe sie nicht alle schönen Ecken des Sauerlands erforscht, aber trotzdem verlässt sie das Land der tausend Berge bald. "Wir gehen endlich zurück in unsere Heimat, ziehen zu meiner Mutter in mein Elternhaus." Zwar habe sie "so viele schöne Dinge" erlebt, außerhalb der Heimat. Aber diesen einen Moment im Sommer 2013 könne sie jetzt schon kaum erwarten. "Wenn der Möbelwagen nach Neunkirchen kommt."
