Lauras "Stern" wird heute schon strahlen

Neunkirchen. Erwartungsvoll wird Sabine Busch am 5. August über die Mittagszeit den Fernseher einschalten mit Bildern von den Olympischen Sommerspielen in London. "Von allen deutschen Athleten drücke ich Susanne Hahn am meisten die Daumen", sagt Neunkirchens "Sportlerin des Jahres". Wohl knapp zweieinhalb Stunden lang

 Die Maskottchen Wenlock und Mandeville werben für Olympia in London. Foto: Stache/dpa

Die Maskottchen Wenlock und Mandeville werben für Olympia in London. Foto: Stache/dpa

Neunkirchen. Erwartungsvoll wird Sabine Busch am 5. August über die Mittagszeit den Fernseher einschalten mit Bildern von den Olympischen Sommerspielen in London. "Von allen deutschen Athleten drücke ich Susanne Hahn am meisten die Daumen", sagt Neunkirchens "Sportlerin des Jahres". Wohl knapp zweieinhalb Stunden lang. "Susanne Hahn ist im Vorfeld super Zeiten gelaufen. Und ich bin gespannt, wie sie sich beim olympischen Marathon schlägt." Hahns Ziel für die 42,195 Kilometer durch Londons Straßen ist eine persönliche Bestmarke - angestrebt 2:26 Stunden, bisher 2:28,49. Sabine Busch, Langstrecklerin und Triathletin aus Neunkirchen, war früher mal Hahns Vereinskollegin beim SV Saar 05 Saarbrücken. Die 41-jährige Sparkassenangestellte: "Da verfolgt man schon, wie sich die sportliche Laufbahn weiterentwickelt."Senad Gashi (21) wird am 11. August gegen Mitternacht ziemlich sicher vor dem Fernseher sitzen. Und hier mal einen Haken oder eine Gerade andeuten. Dann steigt der finale Boxkampf der Schwergewichtler. Senads Sportart. Senads Gewichtsklasse. Neunkirchens "Sportler des Jahres", der in Zweibrücken lebt und für den BC 1921 Neunkirchen antritt, trainiert am Olympiastützpunkt in Heidelberg. "Am Olympiastützpunkt haben wir unter uns die Boxkämpfe in London gewettet", erzählt der zukünftige Fitness-Ökonom. Senad Gashis Favorit bei den schweren Jungs: Artur Beterbiev aus Russland. "Der ist Granate", sagt Senad. "Der haut sie alle weg." Andere in Heidelberg setzen auf Clemente Russo aus Italien. "Sehr stark", sagt Senad. "Auch noch was fürs Auge. Und er macht viel Show fürs Publikum."

Ein Fußballer-Herz schlägt für die Fußball-Wettbewerbe an der Themse. "Es ist furchtbar schade, dass unsere Fußballfrauen nicht dabei sind, aber dennoch werden wir die Spiele gucken", sagt Meike Dinger (25) von den Regionalliga-Frauen des SV Furpach, Neunkirchens "Mannschaft des Jahres". "Da haben wir doch gleich Gesprächsstoff im Training." Und die Furpacher Mädels haben noch einen Grund, wie ihre Spielführerin erklärt: Mit Mara Primmer steht ein US-Girl in ihrem Team. Und die USA als Vizeweltmeister wollen um olympisches Gold kämpfen (ihre erste Partie beim vorgezogenen gestarteten Fußballturnier gewannen die USA 4:2 gegen Frankreich). Spiele gerade auch mit den USA (am besten auch das Finale am 9. August) würden sich die Furpacherinnen zusammen anschauen, sagt Physiotherapeutin Meike Dinger: "Zumal die Mara bei sich daheim keinen Fernseher hat."

Den Blick auf die eigene Sportart richtet auch Fabian Schulz aus Wiebelskirchen, Neunkirchens "Nachwuchssportler des Jahres". "Also wenn die was vom Trampolin bringen, guck ich schon", sagt der 15-Jährige, der nach den Ferien in die zehnte Klasse der Maximilian-Kolbe-Schule kommt. Das Talent vom TuS Wiebelskirchen sollte sich den 3. und 4. August vormerken.

Eine Woche später steigt die Spannung bei Laura Neurohr (16), Neunkirchens "Nachwuchssportlerin des Jahres". Am 10. und 11. August stehen die olympischen Hockey-Finals an. Das Hockey-Talent aus Neunkirchen - früher für den HTC Neunkirchen am Schläger, heute für die TG Frankenthal - war gerade mit der deutschen U16-Auswahl unterwegs in England. Allerdings rund 150 Meilen weg von London in Lilleshall. "Da waren wir doch abgeschlossen und haben nicht so viel mitgekriegt", berichtet Laura von Vor-Olympia. "Allerdings war ich im März auf Klassenfahrt in London und stand da auch auf dem Trafalgar Square unter der Uhr, die die Stunden bis zum Olympia-Start runterzählt." Laura Neurohr, die jetzt in die elfte Klasse des Neunkircher Steinwald-Gymnasiums kommt, hofft auf deutsche Teams in den Hockey-Finals - "hat Tradition und in den anderen Ballsportarten sind wir ja kaum vertreten". Lauras persönlicher "Star" ist Natascha Keller: "eine starke Spielerin, mit viel Erfahrung, mit vielen Erfolgen". Die 35-jährige Berlinerin erlebt ihre fünften Olympischen Spiele. Und als Fahnenträgerin wird Lauras "Stern" sicher heute schon strahlen. "Das ist

Gesprächsstoff im Training."

Meike Dinger

vom SV Furpach

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