Schräges Ende der Theatertage mit "Frankenstein"

Eppelborn. Mit einer gut besuchten Abendveranstaltung gingen die 23. Eppelborner Theatertage am vergangenen Freitagabend laut und schrill zu Ende. Mit "Frankenstein - Alles ist möglich oder Wer ist Seppel??" vom Puppentheater Gugelhupf aus Gernsbach ist das Festival, das während 16 Veranstaltungen mehr als 2000 zahlende Besucher zählte, auf die kleine Bühne zurückgekehrt

 Frieder Kräuter in Aktion mit Frankenstein und Monster. Foto: cim

Frieder Kräuter in Aktion mit Frankenstein und Monster. Foto: cim

Eppelborn. Mit einer gut besuchten Abendveranstaltung gingen die 23. Eppelborner Theatertage am vergangenen Freitagabend laut und schrill zu Ende. Mit "Frankenstein - Alles ist möglich oder Wer ist Seppel??" vom Puppentheater Gugelhupf aus Gernsbach ist das Festival, das während 16 Veranstaltungen mehr als 2000 zahlende Besucher zählte, auf die kleine Bühne zurückgekehrt. Während eine Woche zuvor die Figurentheatertage auf der großen Bühne des Big Eppel eröffnet wurden, brauchte Frieder Kräuter lediglich ein drei mal vier Meter großes Bühnenpodest, um seine Puppen unter der Regie von Friederike Krahl in Szene zu setzen. Doch bevor Frankenstein mehr oder weniger erfolgreich das Monster erschuf, trat Kräuter zunächst selbst in Aktion. Im Blaumann schraubte er an dem überaus seltsam anmutenden Drahtkäfig herum, bis dieser spannungsgeladen den perfekten Schauplatz für viel Aktion, Witz und Grusel bot.Temporeich und effektgeladen zauberte der Puppenspieler ein mal gruseliges, dann wieder lustiges Stück mit unzähligen Stilbrüchen auf die Bühne. Nicht Frankenstein selbst, sondern seine Mutter schaffte es, die Kreatur zum Leben zu erwecken. Doch kein böses Monster, sondern der Urkasper - archaischer Holzkopf mit bester badischer Mundart war als Gegenspieler des Bösen, aber auch als feuriger Liebhaber der Gretel geboren. Das war selbst dem modernen Kinder-Verkehrskasper mit Gummikopf zu viel. Dass Frankenstein seiner Mutter den Kopf falsch herum annähte und das Monster schließlich mit der Zipfelmütze treu der Gretel folgte, waren nur einige der zahlreichen Details, die zum genauen Hinschauen und -hören einluden. Am Ende gab es vom Publikum viel Applaus für das außergewöhnliche Stück.

Unter den begeisterten Zuschauern war Aloysius Scholtes vom Eppelborner Kulturamt, seit der ersten Stunde der Figurentheatertage dabei und künstlerischer Leiter. Einen genauen Termin für 2013 wollte er nicht nennen, "doch wir hoffen, auch im Sinne unseres Bürgermeisters, sehr, dass die Theatertage fortgeführt werden". Sicherlich kann Scholtes hier mit dem Erfolg der vergangenen Woche Werbung für eine Fortsetzung machen: "Im Schnitt haben 130 Zuschauer die Stücke gesehen. Sehr gut angenommen wurde das Abo für die vier Abendveranstaltungen. Die Zuschauer kommen aus dem ganzen Saarland, weil wir es immer schaffen, neue Theater nach Eppelborn zu locken." cim

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