Gerade jetzt ist Vorsicht geboten

Kreis Neunkirchen · Wildunfälle fordern regelmäßig Verletzte und verursachen großen Schaden. Das Landespolizeipräsidium Saar hat für den Landkreis Neunkirchen eine Liste mit den riskantesten Streckenabschnitten zusammengestellt.

Wer auf den Landstraßen 121 und 287 rund um Hangard, Wiebelskirchen und Wellesweiler unterwegs ist, sollte gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit besonders vorsichtig und stets bremsbereit fahren. Auf diesen beiden Straßen kam es in den Jahren 2012 bis 2014 zu insgesamt 78 Wildunfällen (siehe Infografik). Das ist zumindest die Zahl, die der Polizei gemeldet wurde. Denn nicht allzu selten kommt es vor, dass ein Wildschwein oder ein Reh angefahren und dann im Straßengraben "entsorgt" wird, weil sich der Verkehrsteilnehmer damit nicht aufhalten will. Dabei sollte man auf jeden Fall die Polizei anrufen, um auf der sicheren Seite zu sein. Denn Wildunfälle sind Sachschadenunfälle und werden von der Polizei aufgenommen. Werden andere geschädigt oder gar verletzt, können auch Straftatbestände berührt werden, heißt es in einer Mitteilung der saarländischen Polizei .

Im vergangenen Jahr ist es im Saarland zu 3171 Verkehrsunfällen mit Wild gekommen. Hierbei wurden elf Menschen schwer und 61 leicht verletzt. 2013 waren es nach Auskunft der Polizei 3350 Unfälle mit sieben Schwerverletzten und 53 Leichtverletzten. Trotz des Rückgangs bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle wurden 2014 mehr Menschen verletzt als 2013. Es gilt also, gerade zur jetzigen Jahreszeit besonders aufmerksam in Wald- und Flurgebieten zu sein. Wobei Wildwechsel nicht nur an den speziell beschilderten Strecken auftritt. Auch wo keine Verkehrsschilder warnen, können Tiere die Fahrbahn queren. Die Polizei empfiehlt, den Fahrbahnrand zu beobachten und stets bremsbereit zu sein. Wenn ein Tier die Fahrbahn überquert hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass weitere Tiere folgen. Auch wenn es manchem Autofahrer schwerfällt: Bei Kleintieren sollte man nicht ausweichen und sich dadurch selbst in Lebensgefahr bringen.

Kommt es tatsächlich zum Zusammenstoß, gilt: Vollbremsung, Lenkrad festhalten, Ausweichmanöver vermeiden, Unfallstelle absichern, Verletzten helfen, Polizei anrufen. Bei Zusammenstößen mit Haarwild (also nicht mit Vögeln), zahlt die Teilkasko. Beim Ausweichen ist zu beachten, dass manche Versicherer nicht zahlen, wenn es sich um kleinere Tiere wie Hasen handelte. Und noch ein guter Rat von Polizei und Forst: Angefahrene Tiere sollten nicht angefasst werden. Bei blutenden Tieren besteht Tollwutgefahr. Außerdem können angefahrene Tiere gefährlich sein.

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