Das Beste ist dem OB gerade gut genug

Neunkirchen. Unter 100 Prozent macht er es nicht, der Neunkircher Oberbürgermeister Jürgen Fried. Aus diesem Grund ist die Nachfolgefrage für den zum 1. April auf eigenen Wunsch in den Ruhestand ausscheidenden Kulturgesellschafts-Chef Peter Bierbrauer nach wie vor offen. Allerdings wird es eine Interimslösung geben

Neunkirchen. Unter 100 Prozent macht er es nicht, der Neunkircher Oberbürgermeister Jürgen Fried. Aus diesem Grund ist die Nachfolgefrage für den zum 1. April auf eigenen Wunsch in den Ruhestand ausscheidenden Kulturgesellschafts-Chef Peter Bierbrauer nach wie vor offen. Allerdings wird es eine Interimslösung geben. Der Produzent, Regisseur und frühere Generalintendant am Theater des Westens in Berlin, Elmar Ottenthal, wird künstlerischer Leiter. Die kaufmännische Leitung übernimmt der ehemalige Direktor der Volksbank Neunkirchen, Heinz Neis. "Mit dieser Übergangslösung sind die beiden Bereiche gut aufgestellt, so dass das Alltagsgeschäft reibungslos weiterlaufen kann", ist sich Fried sicher. Das operative Geschäft sei ja von jeher gut organisiert. Klaus Braße leiste da eine super Arbeit, was die Vermarktung von Gebläsehalle und Reithalle anbelange, Nicole Nix-Hauck sei in Sachen Städtische Galerie engagiert.

Dabei war Fried eigentlich schon fündig geworden. Aus 93 Bewerbungen hatte die Findungskommission mit den Fraktionsvorsitzenden Karl Albert (CDU) und Willi Schwender (SPD) sowie drei Externen zehn Leute zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Schließlich blieben vier übrig, die zusätzlich von einer Assessment-Firma und Personalberatern getestet wurden. "Ganz schnell hat sich eine Bewerberin als genau die Frau, die wir brauchen, herauskristallisiert", sagte Fried am Freitag der SZ. Alles hatte wunderbar gepasst - doch dann habe die Bewerberin aus wichtigen familiären Gründen abgesagt. "Jemanden aus dem städtischen Umfeld zu nehmen, das war aus rechtlichen Gründen nicht möglich." Und einen Stellvertreter Bierbrauers habe es halt nie gegeben (das könnte möglicherweise zukünftig anders werden). Jetzt werde neu ausgeschrieben. "Aus Erfahrung weiß ich, dass oft in einem zweiten Anlauf nochmal ganz neue, gute Bewerbungen kommen." Auch bei der Ausschreibung der neuen Marketingchefin habe man einen zweiten Anlauf gebraucht. Möglicherweise, so überlegt Fried, könnte man auch ein offizielles Personalbüro beauftragen. "Die Erwartungen sind hoch nach Bierbrauer." Mit Neis ("der ist besonders wichtig, schließlich sind 1,4 Millionen Zuschüsse der Stadt zu verwalten, Gespräche mit Banken zu führen") und Ottenthal als Zwischenlösung ist Fried froh. Zumindest fürs nächste halbe Jahr, bis Mister oder Miss 100 Prozent kommt. Foto: Thomas Seeber

Foto: Jörg Jacobi

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