Die Suche nach dem Mann für Berlin

Kreis Neunkirchen. Zehn Abgeordnete repräsentieren das Saarland im aktuellen Deutschen Bundestag. Keiner von ihnen kommt aus dem Landkreis Neunkirchen, damit ist auch Neunkirchen als zweitgrößte Stadt des Saarlandes nicht im Berliner Parlament präsent.Wenn am 22. September dieses Jahres nun der 18

Kreis Neunkirchen. Zehn Abgeordnete repräsentieren das Saarland im aktuellen Deutschen Bundestag. Keiner von ihnen kommt aus dem Landkreis Neunkirchen, damit ist auch Neunkirchen als zweitgrößte Stadt des Saarlandes nicht im Berliner Parlament präsent.

Wenn am 22. September dieses Jahres nun der 18. Bundestag gewählt wird, wird sich dies zumindest über die christdemokratische Schiene nicht ändern. Die CDU hat bereits die St. Wendelerin Nadine Schön für den Wahlkreis 298 (Kreis St. Wendel, Kreis Neunkirchen außer Stadt Neunkirchen und Spiesen-Elversberg, Heusweiler, Lebach, Schmelz) und den Bexbacher Alexander Funk für den Wahlkreis 299 (Saarpfalz-Kreis, Stadt Neunkirchen, Spiesen-Elversberg, Quierschied, Fischbach, Sulzbach) nominiert. Beide hatten schon vor vier Jahren das Direktmandat errungen.

Dass sich dies im September wiederholt, wollen die SPD-Kontrahenten verhindern. Wer für die Sozialdemokraten antritt, entscheidet sich in dieser Woche. Heute küren die SPD-Delegierten den Direktkandidaten für den Wahlkreis 298. Sie müssen sich in der Theleyer Kulturhalle entscheiden zwischen Matthias Moseler aus Baltersweiler und Christian Petry aus dem Illinger Ortsteil Welschbach. Ortsvorsteher Petry, der nächste Woche seinen 48. Geburtstag feiert, geht mit einem "angenehmen Gefühl" in die Entscheidung und rechnet sich bei einem knappen Rennen durchaus eine Chance aus. Sein Anliegen für Berlin ist überschrieben mit: "Die soziale Gerechtigkeitslücke schließen." Wobei sich Petry, der sich zum linken pragmatischen Flügel der Partei zählt, inhaltlich nicht sehr weit weg von seinem innerparteilichen Widerpart Moseler - "ein angenehmer, netter Mensch" - sieht. "Wir konkurrieren mit offenem Visier und fair", so Petry. Egal wie die Wahl ausgehe, so der Referatsleiter im Saarbrücker Innenministerium, es werde ein "guter Kandidat" für den Wahlkreis 298 herauskommen.

Das hofft auch Thomas Latz (48), der Kandidat der Neunkircher SPD für den Wahlkreis 299. Er muss sich am Donnerstag im CFK in Spiesen mit dem Homburger David Lindemann messen. Auch Latz geht von einem "offenen Rennen" aus, hofft, einige der Saarpfalz-Delegierten, die bei der Wahlkreiskonferenz leicht im Übergewicht sind, auf seine Seite zu ziehen. Dabei werde ein überzeugender Auftritt vor dem Wahlplenum entscheidend sein: "Ich hatte zuvor keine Gelegenheit, mich im Saarpfalz-Kreis zu präsentieren." Seinen "Arbeitsauftrag" für Berlin überschreibt der Kämmerer des Landkreises Neunkirchen so: "Die soziale Spaltung in unserer Gesellschaft überwinden."

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