Kein entspannter Winter

Kreis Neunkirchen. Aus meteorologischer Sicht beginnt der Frühling zwar erst am 20. März, wegen der sonnigen Tage in dieser Woche haben viele den Winter jedoch frühzeitig abgehakt. Auch in den Kommunen heißt es jetzt erst mal durchatmen, sind die Wintermonate doch oft mit hohen Kosten verbunden

 Streusalz war in diesem Jahr reichlich vorhanden. Foto: Gentsch/dpa

Streusalz war in diesem Jahr reichlich vorhanden. Foto: Gentsch/dpa

Kreis Neunkirchen. Aus meteorologischer Sicht beginnt der Frühling zwar erst am 20. März, wegen der sonnigen Tage in dieser Woche haben viele den Winter jedoch frühzeitig abgehakt. Auch in den Kommunen heißt es jetzt erst mal durchatmen, sind die Wintermonate doch oft mit hohen Kosten verbunden.

"Die Straßen wurden durch den ständigen Wechsel von tauendem und gefrierendem Schmelzwasser extrem beansprucht. Die Schlaglöcher wurden fast täglich mit Kaltasphalt provisorisch verfüllt und müssen nun in den nächsten Monaten fachgerecht beseitigt werden", teilt die Pressesprecherin der Stadt Neunkirchen, Brigitte Neufang-Hartmuth, mit. Es sei davon auszugehen, dass die finanziellen Mittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro nicht ausreichen werden, um alle Winterschäden vollständig zu beseitigen. Dafür dürfte die Salzbestellung für das kommende Jahr geringer ausfallen. "Die Lager sind derzeit noch gut gefüllt", so die Pressesprecherin. "Der Winter 2011/2012 war wesentlich milder als der Winter 2012/2013", klärt Werner Klein von der Gemeinde Merchweiler auf. Demnach seien die Aufwendungen für Streusalz und Personalkosten weitaus höher als im Vorjahr. Zu Streusalzengpässen sei es jedoch nicht gekommen. Über volle Streusalzlager verfügt auch die Gemeinde Spiesen-Elversberg, wie Pressesprecherin Heike Diel mitteilt. Wie in allen Kommunen stehen dort jetzt zahlreiche Reparaturen von Straßenschäden an. Den ohnehin ramponierten Straßen haben Eis und Schnee gehörig zugesetzt. Personalkosten konnten beim Winterdienst allerdings, wenn auch "nur geringfügig", eingespart werden.

In der Stadt Ottweiler war das nicht der Fall, da "oft die gesamte Mannschaft des Bauhofes zum Streu- und Räumdienst unterwegs war", berichtet Bauamtsleiter Gerhard Schmidt. Insgesamt wurden dort bei 40 Einsätzen 250 Tonnen Streusalz verbraucht. 270 Tonnen seien noch gelagert. Von einem "normalen Winter" spricht der Eppelborner Pressesprecher Michael Schorr, weist aber darauf hin, dass keine Personalkosten eingespart werden konnten. Verbuchte die Gemeinde im Vorjahr zehn Einsatztage in Sachen Eis und Schnee, hat sich diese Zahl bislang verdreifacht. Zudem habe man "mehr Streusalz" verbraucht und "mehr Straßenschäden" registriert.

In Sachen Schlaglöcher bestätigt Jörg Martin vom Bau- und Umweltamt Schiffweiler derzeit "großen Arbeitsaufwand". "Die Schäden werden momentan aufgenommen. Parallel hierzu sind täglich Mitarbeiter mit Ausbesserungsarbeiten beschäftigt", teilt Martin mit. Was den Einsatz der Mitarbeiter über die Wintermonate betrifft, wurde in Schiffweiler in diesem Jahr erstmals in einer Früh- und einer Mittagschicht gearbeitet. "Dadurch ist der Bauhof durchgängig besetzt. Überstunden fallen daher, in der Regel, nur noch an den Wochenenden und an Feiertagen an", so Martin.

In Illingen war der Winter alles andere als entspannt, wie Bürgermeister Armin König mitteilt. An Streusalz seien 29 Prozent mehr verbraucht worden als im Vorjahr. "Weil wir auch die innerörtlichen Straßen räumen und diese Aufgabe vom Landesbetrieb für Straßenbau übernommen haben", so König. Dies bedeute mehr Einsätze und Arbeitsstunden. Statt den LfS zu bezahlen, habe man "auf eigene Kräfte" gesetzt und werde nun prüfen, ob dies wirtschaftlicher ist.

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