Mit sieben Punkten will er punkten

Illingen · Am 8. November wählen die Bürger im Kreis Neunkirchen einen neuen Landrat. Unter tosendem Applaus stellte CDU-Kandidat Tobias Hans am Mittwochabend sein Programm vor. Seine Divise: mehr Bürgernähe.

Orangenfarbene Euphorie: Landratskandidat Tobias Hans lässt sich von seinem Wahlkampfteam feiern. Mit dabei auch Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Foto: Andreas Engel

Orangenfarbene Euphorie: Landratskandidat Tobias Hans lässt sich von seinem Wahlkampfteam feiern. Mit dabei auch Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Der Saal tobt und der Landratskandidat springt dem Mikrofon entgegen, siegessicher. "Tobias Hans - Der kann‘s": Der Wahlkampfslogan war am Mittwochabend im voll besetzten Illinger Kulturzentrum Illipse allgegenwärtig. Doch was kann er eigentlich? Diese Frage wollte der CDU-Landratskandidat auf der Wahlkampfveranstaltung nicht unbeantwortet lassen und stellte zu diesem Zweck seine "Sieben Meilensteine für eine bessere Zukunft" vor. Das Wahlprogramm enthält unter anderem mehr Bürgernähe, Transparenz bei finanziellen Entscheidungen sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, beispielsweise durch längere Kita-Öffnungszeiten. Er wolle dem Landkreis mehr politisches Gewicht verleihen, der Politikverdrossenheit im Kreis Neunkirchen entgegenwirken: "In St. Wendel weiß beispielsweise jeder, was ein Landrat macht."

Mit den Bürgermeistern - die CDU-Verwaltungschefs aus Ottweiler, Illingen und Spiesen-Elversberg saßen in der ersten Reihe - wolle Hans enger zusammenarbeiten. Auch Investitionen in frühe Bildung sind vorgesehen: "Unser größter Schatz sind unsere Kinder", sagte Hans. Nach dem Vorbild von Merzig-Wadern soll auch im Kreis Neunkirchen ein sogenanntes Schüler-Zukunftszentrum entstehen. Dort könnten Schüler sich auf das spätere Berufsleben vorbereiten und forschen. Nach dem Abschluss sei dann ein "Übergangsmanagement" erforderlich, so Hans. Es müsse erfasst werden, welche Wege die Schüler nach ihrem Abschluss gehen, um Arbeitslosigkeit vorzubeugen. Auch ein regionales Tourismuskonzept hat der Landratskandidat im Gepäck: So soll die Region nicht nur für Unternehmensgründer, sondern auch für Touristen attraktiv werden: "Diese Schönheit muss gemeinsam vermarktet werden." Im Landratsamt selbst möchte Hans Bürokratie abbauen. In Zukunft sollen Formulare wie Bauanträge oder Zulassungsanträge für Fahrzeuge online gestellt werden können. Das Breitbandnetz möchte er ausbauen, die "weißen Flecken" beseitigen: "Auch in der Illipse könnte der Empfang besser sein", scherzte er.

Zu sprechen kam er auch auf die aktuelle Flüchtlingssituation. Hans plädiert für Vorbereitungsklassen, in denen die Kinder von Vertriebenen, bevor sie regulär unterrichtet werden, erst einmal Deutsch lernen. Auch die in Deutschland geltenden Grundwerte sollten den Neuankömmlingen vermittelt werden: "Die Kinder müssen lernen, dass in Deutschland Frauen und Männer gleichgestellt sind." Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, die zur Unterstützung des Kandidaten ebenfalls gekommen war, nannte die Flüchtlingsfrage "die größte Herausforderung seit der Deutschen Einheit". Angesichts dieser Lage begrüße sie es, dass der aktuelle CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag den Wechsel auf die Landkreisebene anstrebt: "Wir brauchen gute Kommunalpolitiker." Nachdem sich die letzte Landrätin einfach so "vom Acker gemacht" habe, brauche der Landkreis nun einen neuen Weg, so die Ministerpräsidentin. Diesen wolle Hans ab dem 8. November ebnen.

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