Fußball-Saarlandliga Borussia Brasilia – Ellenfeld statt Zuckerhut
Neunkirchen · Fußball-Saarlandligist Borussia Neunkirchen hat für die kommende Saison die beiden Brasilianer Elyeu Mitrut und Lucas de Jesus Melo verpflichtet. Die Südamerikaner wollen sich in Deutschland weiterentwickeln.
Elyeu Mitrut (links) hätte eigentlich nächste Saison für den SC Idar Oberstein spielen sollen. Weil sich der Wechsel wegen Corona zerschlug, läuft der Brasilianer jetzt wie sein Landsmann Lucas de Jesus Melo (rechtes Bild, neben Trainer Björn Klos) für den Fußball-Saarlandligisten Borussia Neunkirchen auf.
Foto: Björn KlosEin Hauch südamerikanisches Flair wird kommende Saison durch das altehrwürdige Neunkircher Ellenfeld wehen. Denn dann werden mit dem 22-jährigen Offensivspieler Elyeu Mitrut und dem zwei Jahre älteren Defensiv-Akteur Lucas de Jesus Melo zwei Brasilianer für den dort beheimateten Fußball-Saarlandligisten Borussia Neunkirchen auflaufen (wir berichteten).
„Beide sind technisch sehr versiert“, berichtete Borussen-Vorstand Gunther Persch der SZ schon vor einigen Wochen. Davon konnten sich er und Trainer Björn Klos schon selbst einen Eindruck verschaffen. Denn bevor der Spiel- und Trainingsbetrieb wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt wurde, absolvierten die beiden Südamerikaner noch ein mehrtägiges Probetraining in Neunkirchen.
Aber wie kam es überhaupt, dass die beiden jungen Kicker sich aus ihrer Heimat über den Atlantik auf den Weg nach Europa machten? „Ich bin nach Europa gekommen um meine Träume zu verfolgen und meiner Familie zu helfen“, berichtet Mitrut, der aus dem Bundesstaat Parana im Süden Brasiliens stammt und der in seiner Heimat unter anderem für die Nachwuchsteams des Zweitligisten Figueirense spielte.
„Ich bin nach Deutschland gekommen, weil ich nur Gutes über das Land und den Fußball hier gehört habe“, sagt sein künftiger Teamkollege Melo. Der 24-Jährige stammt aus São Luís, der Hauptstadt des Bundesstaats Maranhão im Nordosten von Brasilien. Melo lief in seiner Heimat unter anderem für den drittklassigen Sampaio Corrêa FC auf.
Kontaktmann Filipe Pinto aus Portugal, der auch ein Bekannter von Björn Klos ist, ermöglichte es den beiden vor einigen Monaten nach Deutschland zu kommen. Aktuell leben und arbeiten die Südamerikaner im rheinland-pfälzischen Ramstein. „Ich sollte eigentlich zum SC Idar-Oberstein wechseln, aber das kam wegen der Corona-Pandemie nicht zustande“, erzählt Mitrut. „Letztendlich habe ich mich dann für die Borussia entschieden, weil es mir im Probetraining sehr gut gefallen hat und ich gemerkt habe, dass eine hohe Qualität vorhanden ist.“
Nicht nur mit spielerischer Qualität auf dem Platz, sondern auch mit der erfolgreichen Vergangenheit konnte der Saarlandligist bei Melo punkten: „Die Historie des Vereins und das Stadion haben mich tief beeindruckt“, erklärt der 24-Jährige. „Aber auch die Mannschaft und der Trainer sowie seine Art wie er Fußball spielen will, haben mich total überzeugt.“
Lassen sich die Pläne des Saarländischen Fußballerverbandes in die Tat umsetzen, könnten Melo und Mitrut im September ihr Debüt im Borussen-Dress feiern. Aber was sind die beiden überhaupt für Spielertypen? „Disziplin, Schnelligkeit und Torgefahr würde ich als meine Stärken bezeichnen. Aber ich will mich in allen Bereichen noch weiterentwickeln und verbessern“, sagt Offensivspieler Mitrut, der sich ebenso wie Melo vorstellen kann, mehrere Jahre in Deutschland zu bleiben. „Ich würde sagen, dass ich sehr Kopfball- und Zweikampfstark bin“, sagt Melo. Und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Außerdem bin ich wie so viele Brasilianer einfach fußballverrückt.“
