Neue Klänge nach Mozarts Vorgaben

Homburg. Der Dirigent Markus Korselt, künstlerischer Leiter des Homburger Kammersinfonie-Orchesters, war von der Reaktion auf seinen neuen Einfall, einen Kompositionswettbewerb auszuschreiben, völlig überrascht. "Ich hätte vorher nicht geglaubt, wie gut diese Idee ankommt", betonte Korselt bereits vor fast zwei Monaten gegenüber unserer Zeitung

 Das Homburger Kammersinfonie-Orchester spielt am 20. Juni nicht nur bekannte Kompositionen, sondern auch die Ergebnisse des Kompositionswettbewerbs. Das Thema war eine freie Bearbeitung von Mozarts 40. Sinfonie in g-Moll. Fotos: SZ

Das Homburger Kammersinfonie-Orchester spielt am 20. Juni nicht nur bekannte Kompositionen, sondern auch die Ergebnisse des Kompositionswettbewerbs. Das Thema war eine freie Bearbeitung von Mozarts 40. Sinfonie in g-Moll. Fotos: SZ

Homburg. Der Dirigent Markus Korselt, künstlerischer Leiter des Homburger Kammersinfonie-Orchesters, war von der Reaktion auf seinen neuen Einfall, einen Kompositionswettbewerb auszuschreiben, völlig überrascht.

"Ich hätte vorher nicht geglaubt, wie gut diese Idee ankommt", betonte Korselt bereits vor fast zwei Monaten gegenüber unserer Zeitung. Es handele sich dabein um "den einzigen, großen, klassischen Kompositionswettbewerb einer Stadt im Saarland", so Korselt. Grundlage des Wettbewerbs ist Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonie Nummer 40 in g-Moll, eines der bekanntesten Stücken der Musikliteratur. Die Kompositionen sollten sich auf diese Mozart-Sinfonie beziehen. Eingesandt wurden Stücke mit sehr freiem Charakter, eine leicht angejazzte Version und sogar eine fünfminütige Kurzfassung der ganzen Sinfonie. "Wir haben stapelweise Einsendungen bekommen aus ganz Deutschland und Österreich", sagt der junge Dirigent.

Die eingereichten Stücke bleiben natürlich nicht nur auf dem Papier, sondern drei von ihnen werden auf die Bühne gebracht - und zwar beim nächsten Konzert des Orchesters am Sonntag, 20. Juni, 18 Uhr, im Kulturzentrum Saalbau in Homburg. Anschließend darf das Publikum, das zunächst die Originalsinfonie, danach die Bearbeitungen zu hören bekommt, sein Lieblingsstück wählen. Das Preisgeld von insgesamt 1500 Euro wurde von der Stadt gestiftet. Der erste Preisträger erhält 1000 Euro, Preis zwei ist mit 300 Euro, Preis drei mit 200 Euro dotiert.

Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner wird die Preise im Saalbau überreichen. Musikalisch geht's aber nicht nur um Mozart, denn die bekannte Geigerin und Wahlsaarländerin Tanja Becker-Bender spielt, ebenfalls am 20. Juni, das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven.

Und von noch einer Überraschung wusste Markus Korselt zu berichten: 222 Kinder, Jugendliche, Studenten und Azubis freien Eintritt zum Konzert. Möglich sei dies geworden durch die Unterstützung der Firma Dr. Theiss Naturwaren. Tanja Becker-Bender wurde in Stuttgart in einer Familie von Musikern und Wissenschaftlern böhmischer Herkunft geboren. Frühe musikalische Erfolge zeigten sich in Auszeichnungen bei zahlreichen internationalen Wettbewerben.

Als Solistin spielte sie unter der Leitung von Kurt Masur, Gerd Albrecht, Fabio Luisi, Hartmut Haenchen und mit renommierten Orchestern. Tanja Becker-Bender erhielt ihre musikalische Ausbildung durch führende Quartettmusiker an der Musikhochschule Stuttgart und an der Musikuniversität in Wien und schloss eine Studienzeit bei Robert Mann an der Juilliard School in New York ab.

Ihre im Jahr 2009 erschienene Aufnahme der "24 Capricci" von Niccolò Paganini erhielt die Auszeichnungen "Editor's Choice" der Magazine "Gramophone" sowie "Classic FM". 2006 wurde sie in der Nachfolge von Maxim Vengerov als eine der jüngsten Professorinnen Deutschlands an die Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken berufen. 2009 nahm sie einen Ruf an die Hochschule für Musik und Theater in Hamburg an. Tanja Becker-Bender spielt eine Violine von Giuseppe Guarneri del Gesù (Cremona 1728), eine Leihgabe aus dem Instrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben. red

Wer Karten für das Konzert des Homburger Kammersinfonieorchesters am 20. Juni, 18 Uhr, im Homburger Saalbau schon vor dem Verkaufsstart reservieren will, kann dies beim Kulturamt, Telefon (0 68 41) 10 11 66, tun. Regulär kosten die Karten 15 Euro.

 Katja Becker-Bender

Katja Becker-Bender

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