Zugeständnis an die Mitarbeiter

Kreis Saarlouis. Für Raucher wird die Luft dünner. Auch am Arbeitsplatz wächst das Bewusstsein für den Gesundheitsschutz. Beispiel Köln: Für Angestellte der Stadtverwaltung gibt es dort keine Raucherpausen mehr. Eine Klage auf Einrichtung separater Raucherräume wurde abgewiesen. Rauchen sei, so heißt es im Urteil, keine zulässige Arbeitsunterbrechung wie etwa der Gang zur Toilette

Kreis Saarlouis. Für Raucher wird die Luft dünner. Auch am Arbeitsplatz wächst das Bewusstsein für den Gesundheitsschutz. Beispiel Köln: Für Angestellte der Stadtverwaltung gibt es dort keine Raucherpausen mehr. Eine Klage auf Einrichtung separater Raucherräume wurde abgewiesen. Rauchen sei, so heißt es im Urteil, keine zulässige Arbeitsunterbrechung wie etwa der Gang zur Toilette. Dienst ist also Dienst und Tabak ist Tabak? Das Thema "Rauchen am Arbeitsplatz" behandeln Arbeitgeber im Landkreis Saarlouis weniger streng. Zwar setzen auch sie vorrangig auf Gesundheitsschutz. Gesetzlich hat jeder Arbeitnehmer schließlich Anspruch auf einen rauchfreien Arbeitsplatz. Solange konkrete Richtlinien für die Umsetzung aber fehlen, bleibt Raum für Zugeständnisse.Etwa im Ford-Werk Saarlouis. "Wir haben derzeit kein absolutes Rauchverbot, sondern versuchen, den Belangen aller Beschäftigten, ob Raucher oder Nichtraucher, Rechnung zu tragen", erklärt Sigi Klein-Schwinn, Pressesprecherin des Unternehmens, auf SZ-Anfrage. Während in sensiblen Bereichen wie der Lackiererei ein absolutes Verbot gelte, gebe es in anderen Teilen der Produktion "definierte Raucherzonen". Noch ein Zugeständnis an die Raucher unter den etwa 6500 Beschäftigten: Raucherpausen werden nicht erfasst oder von der Arbeitszeit abgezogen. Wer mit dem Rauchen aufhören will, den unterstützt Ford mit organisierten Entwöhnungs-Seminaren.Solche bietet auch die Dillinger Hütte an. Weil es auch ein Unternehmensziel sei, "die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen", gebe es zusätzlich regelmäßig Infoveranstaltungen, berichtet Ines Oberhofer von der Pressestelle der Hütte. Den rund 5300 Mitarbeitern sei Rauchen in Büros, Konferenzräumen und in der Kantine untersagt: "Für Raucher gibt es Raucherecken und Überdachungen im Außenbereich." Raucherpausen würden aber nicht erfasst. Dass Gesundheitsschutz nicht nur in großen Unternehmen gilt, zeigt DKT Thielgen in Lebach. Der Werkzeugbauer schützt seine rund 30 Mitarbeiter, indem er das Rauchen in Werkstatt und Büro verbietet. Wer rauchen will, sagt Werkstattleiter Klaus Schmidt, "kann das in der Pause im Aufenthaltsraum oder draußen." Im Caritas-Krankenhaus in Lebach besteht, wie in allen öffentlichen Gebäuden, ein generelles Rauchverbot, erklärt Pflegedirektor Matthias Schuberth. Rauchen können Mitarbeiter, wenn nötig, in der Pause: "Wir haben einen Raucherraum, der in einem Nebengebäude liegt und sehr ungemütlich ist." Ein Zugeständnis mit Abschreckfunktion. Zudem sei für das Pflegepersonal nach der Zigarette ein kompletter Kleidungswechsel Pflicht, sagt Schuberth. Patienten- und Gesundheitsschutz gehen vor. Rauchen sei beidem abträglich. "Wir versuchen, den Belangen aller Beschäftigten Rechnung zu tragen."Sigi Klein-Schwinn, Sprecherin von Ford

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