Wenn Mozart plötzlich jazzig klingt

Homburg. Mangelnden Mut und fehlenden Optimismus kann Markus Korselt wirklich niemand vorwerfen. Doch von der Reaktion auf seinen neuen Einfall, einen Kompositionswettbewerb, war der künstlerische Leiter des Homburger Kammersinfonieorchesters doch überrascht. "Ich hätte vorher nicht geglaubt, wie gut diese Idee ankommt", freut sich Korselt

 Freut sich über den Erfolg des Kompositions-Wettbewerbs: Markus Korselt. Foto: SZ

Freut sich über den Erfolg des Kompositions-Wettbewerbs: Markus Korselt. Foto: SZ

Homburg. Mangelnden Mut und fehlenden Optimismus kann Markus Korselt wirklich niemand vorwerfen. Doch von der Reaktion auf seinen neuen Einfall, einen Kompositionswettbewerb, war der künstlerische Leiter des Homburger Kammersinfonieorchesters doch überrascht. "Ich hätte vorher nicht geglaubt, wie gut diese Idee ankommt", freut sich Korselt. Mindestens 20 Stücke liegen bislang auf einem Stapel. Und die Einsendungen haben zum Teil einen weiten Weg hinter sich. "Sie kommen aus Berlin, Hamburg, München. Sogar von der Nordseeküste haben wir ein Stück zugeschickt bekommen", berichtet er. Wer jetzt noch mitmachen möchte, der muss sich allerdings beeilen. Denn nur bis Ende April haben Komponisten die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Im Mittelpunkt steht Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonie Nummer 40 in g-Moll. Die gehört zu den bekanntesten Stücken der Musikliteratur. Und auch allen, denen der Name kein Begriff ist, wird beim kurzen Ansummen der typischen, eiligen Halbton-Achtel-Phrasen "dada da dada da dada da dam" klar, was da gemeint ist. Das Stück dudelt zum Beispiel gerne mal auf Handys als Klingelton und bohrt sich so nachhaltig in die Ohren. Wie das so ist mit allzu geliebten, weil eingängigen Melodien: Sie klingen schnell abgenudelt. Genau da setzt der Wettbewerb an. Die Kompositionen sollen sich auf Mozarts Sinfonie beziehen, und die soll so sozusagen neu gerahmt werden. "Die Musik ist zu wertvoll, um sie einfach nur zu verbraten", sagt Korselt. Sehr unterschiedlich sind die Tondichtungen, die er bislang kurz überflogen hat. "Einige sind sehr humoristisch an die Sache herangegangen, andere haben es ernst genommen." Es gebe zum Beispiel Stücke mit sehr freiem Charakter, eine leicht angejazzte Version und sogar eine fünfminütige Kurzfassung der ganzen Sinfonie. Wenn die Komponisten ihre Arbeit getan haben, dann geht es für Dirigent und Orchester erst richtig los. Die eingereichten Stücke bleiben nämlich nicht nur auf dem Papier, sondern drei von ihnen werden auf die Bühne gebracht - beim nächsten Konzert des Orchesters am 20. Juni, 18 Uhr, im Saalbau. Anschließend darf das Publikum, das zunächst die Originalsinfonie, danach die Bearbeitungen zu hören bekommt, sein Lieblingsstück wählen. Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner wird die Preise überreichen. Das Preisgeld von insgesamt 1500 Euro wurde von der Stadt gestiftet. Der erste Preisträger erhält 1000 Euro, Preis zwei ist mit 300 Euro, Preis drei mit 200 Euro dotiert. Musikalisch wird sogar noch eins draufgesetzt: Die bekannte Geigerin und Wahlsaarländerin Professor Tanja Becker-Bender spielt das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven.

 Freut sich über den Erfolg des Kompositions-Wettbewerbs: Markus Korselt. Foto: PM

Freut sich über den Erfolg des Kompositions-Wettbewerbs: Markus Korselt. Foto: PM

HintergrundWer Karten für das Konzert des Homburger Kammersinfonieorchesters am 20. Juni, 18 Uhr, im Homburger Saalbau schon vor dem Verkaufsstart reservieren will, kann dies beim Kulturamt, Tel. (0 68 41) 10 11 66, tun. Regulär kosten Karten 15 Euro, 222 Tickets werden an Jugendliche und Azubis verschenkt. Einsendungen für den Kompositionswettbewerb der Stadt Homburg bis 30. April an das Homburger Kammersinfonieorchesters, Horst Riller, Breitensteinstraße 23, 66424 Homburg. ust

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