Müller warnt Bürger vor Protesten

Lebach. Auf dem Weg zu einer klimaschonenden Energiepolitik müsse das Saarland im Jahr 2020 schätzungsweise zusätzlich 1,2 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen. Darauf hat der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU; Foto: dpa) auf der Landesvertreterversammlung des Naturschutzbunds (Nabu) Saar am Samstag in Lebach hingewiesen

Lebach. Auf dem Weg zu einer klimaschonenden Energiepolitik müsse das Saarland im Jahr 2020 schätzungsweise zusätzlich 1,2 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen. Darauf hat der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU; Foto: dpa) auf der Landesvertreterversammlung des Naturschutzbunds (Nabu) Saar am Samstag in Lebach hingewiesen. Allerdings treffe diese Vorausberechnung nur dann zu, wenn der Pro-Kopf-Stromverbrauch in den kommenden Jahren im Saarland erheblich abnehme. Genauere Zahlen hierzu stünden erst fest, wenn der "Masterplan Neue Energien" des saarländischen Umweltministeriums fertiggestellt sei, so Müller.

In seiner rund halbstündigen Rede über das Nachhaltigkeitskonzept unterstrich Müller, eine nachhaltige Politik hierzulande werde nur dann erfolgreich sein, wenn politische und bürgerschaftliche Einrichtungen wie der Nabu mit vereinten Kräften daran arbeiteten. Mit Blick auf die teils massiven Bürgerproteste gegen manche landesweit 15 geplanten Erneuerbare-Energie-Projekte trage jeder Einzelne Verantwortung für das Allgemeinwohl, mahnte Müller. Deshalb dürfe "die Verantwortung nicht an der Garderobe der Politik abgegeben werden".

Die schwarz-gelb-grüne Landesregierung habe sich im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, im Jahr 2020 20 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, bekräftigte Müller. Zur Zeit werde jede 20. Kilowattstunde des saarländischen Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt, sagte Müller. Vor wenigen Tagen hatte die Besetzung einer Stabsstelle für Nachhaltigkeit in Müller Staatskanzlei mit zwei altgedienten Politikern der Grünen und CDU für Kritik gesorgt.

Nabu-Landeschef Ulrich Heintz (Foto: privat) sagte, sein Verband begrüße das Vorhaben der Landesregierung, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung bis 2020 auf 20 Prozent zu steigern. Von der angekündigten Machbarkeitsstudie des Umweltministeriums erhoffe er sich Antworten darauf, wie viele Anlagen im Land gebaut werden müssten, um dieses Ziel umzusetzen, sagte Heintz der Saarbrücker Zeitung. Aus seiner Sicht sei der "Masterplan Neue Energien" ein wichtiger Schritt, um systematisch auf das Ziel hinzuarbeiten.

An der Landesvertreter-Versammlung des saarländischen Umweltverbands nahmen 130 Vertreter aus zwei Kreisverbänden und 60 Ortsgruppen teil. Der Landesverband begrüßte auf der Versammlung sein 16 000. Mitglied.

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