Hell erstrahlt wieder die Freisener Kirche
Freisen. Goldglänzende Altäre, Kerzenlicht, Blumen und eine durch die Fenster leuchtende Herbstsonne - so präsentierte sich am Montag das frisch renovierte Freisener Gotteshaus. Nach sechs Monaten wurde darin wieder ein Gottesdienst gefeiert. Und es war sogar ein Pontifikalamt, denn der Trierer Weihbischof Alfred Kleinermeilert gab den Freisenern die Ehre
Freisen. Goldglänzende Altäre, Kerzenlicht, Blumen und eine durch die Fenster leuchtende Herbstsonne - so präsentierte sich am Montag das frisch renovierte Freisener Gotteshaus. Nach sechs Monaten wurde darin wieder ein Gottesdienst gefeiert. Und es war sogar ein Pontifikalamt, denn der Trierer Weihbischof Alfred Kleinermeilert gab den Freisenern die Ehre. "Oft habe ich in den letzten Tagen alle Heiligen angerufen, dass es klappen möchte mit der Wiedereröffnung unserer Kirche zum Allerheiligenfest", gestand Pastor Otmar Mentgen. "Noch bis gestern Abend wurde eingerichtet und geschmückt. Dass die Kirche nun so schön geworden ist, ist das Verdienst vieler guter Geister." Der Geistliche erinnerte daran, dass es nach der letzten Renovierung vor 25 Jahren ebenfalls Weihbischof Alfred Kleinermeilert war, der zur Wiedereröffnung kam und den Altar konsekrierte. Der Trierer Würdenträger freute sich mit der Gemeinde und sagte: "Es ist schön, an den Altar zurückzukehren, den man konsekriert hat. Wenn eine Kirche wiedereröffnet wird, dann ist das ein frohes Fest - trotz aller Schwierigkeiten, die zurzeit in unserer Kirche bestehen."In der Festpredigt gab es für die Freisener auch ein Wiedersehen mit einem früheren Pfarrkind. Michael Becker feierte vor 21 Jahren in dieser Kirche seine Primiz und ist jetzt Regens des Trierer Priesterseminars. "Hier bin ich getauft worden, ging zur Erstbeichte und zur Erstkommunion und wurde hier gefirmt", blickte Michael Becker zurück. Am Hochfest Allerheiligen, so sagte er im Verlauf seiner Predigt, seien nicht nur die Heiligen im Himmel gemeint, sondern jeder, der hier anwesend ist, denn Jesus habe gesagt "Selig seid ihr". Die Menschen kämen aus unterschiedlichen Lebenssituationen in diese Kirche. Und jeder habe Platz am Tisch des Herrn, damals wie heute, auch die Armen und Kranken. Jesus nehme jeden Einzelnen so an, wie er ist. Er befähige alle zu einem aufrechten Gang. Der Prediger stellte den Gläubigen aber auch die Frage, wie es um ihre Solidarität und ihre Barmherzigkeit mit den Armen, Alten und Ausgegrenzten stehe. "Wir dürfen nicht ängstlich festhalten an dem, was uns gehört", stellte Michael Becker fest. "Wir müssen mit den Armen teilen, auch das gehört zur Freiheit der Kinder Gottes." Während des Pontifikalamtes, in dem der Kirchenchor unter Leitung von Anatol Raisow sang, standen 25 Ministranten am Altar, ebenso Fahnenabordnungen der Freisener Vereine. Das Gotteshaus war im April geschlossen worden. Ein halbes Jahr lang arbeiteten die Handwerker, die das Innere der Kirche wieder auf Hochglanz brachten. Auch die Orgel wurde renoviert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 220 000 Euro. Während der Renovierung wurden die Gottesdienste im benachbarten Kolpinghaus gefeiert (wir berichteten). gtr