Wasser abgelassen – Muscheln sind erstickt Zerstörerischer Eingriff in die Natur bei Nunkirchen

Nunkirchen · Die Polizei Nordsaarland hat an einem Fischweiher bei Nunkirchen grausige Entdeckungen gemacht.

 Unter anderen fanden die Beamten auf dem Gelände Eternitabfälle, die wohl mit Asbest versetzt sind.

Unter anderen fanden die Beamten auf dem Gelände Eternitabfälle, die wohl mit Asbest versetzt sind.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Die Polizei hat es in Nunkirchen mit einem schweren Eingriff in die Natur zu tun bekommen. Wie sie mitteilt, haben Beamte dieser Tage bei einer Streifenfahrt festgestellt, dass an einem Fischweiher in der Nähe von Nunkirchen das Wasser größtenteils abgelassen war. Im trocken gefallenen Teil lagen schon zahlreiche gestorbene Teichmuscheln, die als stark gefährdet gelten und unter Naturschutz stehen. Dann entdeckten die Beamten auf dem Gelände auch noch Eternitabfälle, die offenbar asbesthaltig sind. Und dem noch nicht genug: Aus dem nahegelegenen Losheimer Bach waren Holzstämme herausgezogen und zersägt, obwohl sich an ihnen deutliche Spuren von Bibern, einer streng geschützten Tierart, finden.

Die Polizeibeamten krempelten die Ärmel hoch und setzen die noch lebenden Teichmuscheln sofort in tieferes Wasser um. Dann verständigten sie das Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz sowie den Biberbeauftragten, so dass fachkundige Personen schnell dazukamen. Die Experten stellten schwerwiegende Eingriffe in Umwelt und Lebensraum des streng geschützten Bibers fest und verfügten außerdem, dass der Pächter der Weiheranlage sofort Dämmbretter einsetzen muss, sodass der Wasserstand wieder entsprechend steigt.

Den Eigentümer und den Pächter der Weiheranlage erwarten nunmehr Ermittlungsverfahren aufgrund des Verdachts des unerlaubten Umganges mit Abfällen sowie des Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz.

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