Ein bewundernswertes Lebenswerk

Wadern · In Indien ist Father Mathias zu Hause. Im Hochwald ist er kein Unbekannter, sondern schon seit über drei Jahrzehnten ein guter Freund und allseits geschätzter Priester. Für sein Schaffen und Wirken im ärmlichen Süden Indiens wurde die Indienhilfe Father Mathias ins Leben gerufen (die SZ hat vielfach berichtet).

 Father Mathias mit seinen indischen Schülern. Foto: Edgar Schuster

Father Mathias mit seinen indischen Schülern. Foto: Edgar Schuster

Foto: Edgar Schuster

Am heutigen Freitag, 16. Dezember, feiert er in seiner Heimat sein Goldenes Priesterjubiläum. Seine Freunde in Deutschland und Frankreich, ganz besonders aber in Noswendel, die den Priester schon über 30 Jahre lang unterstützen, gratulieren Father Mathias zum Priesterjubiläum ganz herzlich. "Mit Gottes Segen soll er weiterhin gesund bleiben, damit er noch lange seinem großen Lebenswerk, der Hilfe für Kinder, Jugendliche, Kranke und Arme dienen kann", übermittelt Edgar Schuster, Vorsitzender der Indienhilfe, die Glückwünsche. Mit 26 Jahren wurde der Inder Gabriel Mathias am 16. Dezember 1966 in St. Peter im Vatikan zum Priester geweiht.

Er studierte weiter in Rom und promovierte dann zum Doktor des Kirchenrechts. Nach einem Jahr als Priester in Schottland bewarb er sich, um auch die deutsche Sprache zu lernen, als Aushilfspfarrer in unserem Land. Er kam zu den Steyler Missionaren nach St. Wendel. Von dort aus wurde er in Wadern und in Noswendel, das er heute seine zweite Heimat nennt, eingesetzt. Zurück in seiner Heimat Südindien übernahm er 1971 dort zuerst die Pfarrei Koloppalur.

Bei einem Besuch 1985 in Deutschland lernte Father Mathias den Männergesangverein Concordia Noswendel kennen, der seit 1980 jedes Jahr ein Weihnachtskonzert für ihn und seine Anliegen im Süden Indiens veranstaltete. Daraus entstand die persönliche Freundschaft zu Noswendel.

Edgar Schuster, seit 1968 Chorleiter des MGV, gründete gemeinsam mit Freunden die Indienhilfe Father Mathias, eine der größten saarländischen Hilfsorganisationen für die Dritte Welt. Seit 1980, dem ersten Weihnachtskonzert des Männergesangvereins Noswendel, ist bislang viel Geld in den Süden Indiens geflossen. Und das nicht nur vom Hochwald aus.

Freunde aus Noswendel und Umgebung, im Saarland, weit zerstreut in ganz Deutschland und in Frankreich unterstützen den katholischen Priester seit vielen Jahren. In Indien, allgemein als aufstrebendes Wirtschaftsland angesehen, herrscht auch heute noch enorm große Armut .

"Doch unser Father Mathias vor Ort kennt die Sorgen und Nöten seines Landes am besten und setzt unsere Hilfen und Spenden gezielt dort ein, wo sie am allermeisten gebraucht werden", betont Schuster.

Das sind Kindergärten, Schulen, Ausbildungsförderung , Krankenstationen, Waisen- und Blindenheime und Sozialhilfen für Arme und Kranke, ohne Unterschied auf Religions- oder Kastenzugehörigkeit. Der 76-jährige Priester hat in Sipcot, wo er seit 1986 tätig ist, ein fleißiges und sehr vertrauenswürdiges Team aufgebaut, das sich gemeinsam mit ihm um alle Einrichtungen kümmert. Der Verein Indienhilfe Father Mathias ist vollkommen ehrenamtlich tätig. Alle Spenden gehen in voller Höhe direkt in seine Organisation im Süden Indiens.

Am heutigen Freitag feiert Dr. Gabriel Mathias sein Goldenes Priesterjubiläum in seiner Kirche St. Thomas in Sipcot. Der Priester hat seinen Noswendeler Freunden geschrieben. "Die Messe wird musikalisch und gesanglich mit etwa 100 Kindern der Blindenschule im nahegelegenen Arcot gestaltet.

Zwanzig dieser blinden Kinder und Jugendlichen spielen Instrumente und die anderen werden dabei kräftig mitsingen". Nach der Messe lädt er alle blinden Musiker und Sänger zum Mittagessen ein. Anschließend geben diese nochmals ein Konzert.

Wie in den beiden Schulen mit insgesamt fast neunhundert Schülern werden auch hier Hindus , Moslems, Buddhisten , Jains und natürlich auch die Christen, die eine Minderheit von etwa drei Prozent in Indien sind, gemeinsam mit ihrem Freund Father Mathias dessen Jubiläum groß feiern und sicherlich ihren Spaß haben.

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AUF EINEN BLICK Ansprechpartner und Vorsitzender des Vereins "Indienhilfe Father Mathias": Edgar Schuster, Deltstr. 61, 66687 Wadern-Noswendel, Tel. (0 68 71) 23 59, E-Mail: edgar.schuster@noswendler.de Spendenkonto "Father Mathias" bei der Sparkasse Merzig-Wadern: IBAN: DE 19 5935 1040 0200 2690 09 / BIC MERZ DE 55 XXX. Die Spenden (Bescheinigungen werden zugestellt) sind steuerbegünstigt. eb

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 Der Geistliche Father Mathias (Mitte) im Kreise der Freunde vom MGV Noswendel, bei denen er vor zwei Jahren seinen Urlaub verbrachte. Foto: Erich Brücker

Der Geistliche Father Mathias (Mitte) im Kreise der Freunde vom MGV Noswendel, bei denen er vor zwei Jahren seinen Urlaub verbrachte. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Hintergrund Zwei Drittel der Menschen in Indien leben in Armut : 68,8 Prozent der indischen Bevölkerung müssen mit weniger als zwei US-Dollar pro Tag auskommen. Über 30 Prozent haben sogar weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag zur Verfügung - diese Menschen gelten als extrem arm. Damit zählt der indische Subkontinent zu den ärmsten Ländern der Erde. Am stärksten unter dieser Armut in Indien leiden Frauen und Kinder, also die schwächsten Glieder der indischen Gesellschaft. Quelle: SOS Kinderdorf

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