Heißes Spiel im Hexenkessel

Merzig · Der Thielspark wird kochen, wenn Handball-Oberligist HSV Merzig-Hilbringen am Samstag um 19.30 Uhr die HSG Völklingen zum Derby bittet. Während der Aufsteiger mit dem Abstieg wohl nichts mehr zu tun hat, müssen die Wölfe noch dringend punkten.

 Das bislang letzte Derby im Thielspark: Im Oktober 2013 siegte Laszlo Kincses (am Ball) mit den damaligen HF Merzig vor toller Kulisse mit 31:18 und hielt später knapp die Klasse. Völklingen stieg ab. Foto: Klos

Das bislang letzte Derby im Thielspark: Im Oktober 2013 siegte Laszlo Kincses (am Ball) mit den damaligen HF Merzig vor toller Kulisse mit 31:18 und hielt später knapp die Klasse. Völklingen stieg ab. Foto: Klos

Foto: Klos

Derby, Duell der alten Weggefährten, Abstiegs-Krimi - das mit Spannung erwartete Heimspiel des HSV Merzig-Hilbringen gegen die HSG Völklingen wird vielen Umschreibungen gerecht. Klar ist: Wenn die Handball-Oberligisten an diesem Samstag um 19.30 Uhr im Thielspark auf die Platte gehen, brennt die Hütte. Der Sieg ist Prestigesache, und für ein Team geht es um mehr als das. "Die HSG ist nach dem Heimsieg gegen Tabellenführer Mundenheim so gut wie durch. Wir müssen im Abstiegskampf noch punkten", sagt HSV-Trainer Marcus Simowski.

Vier Spieltage vor Schluss liegt Völklingen im 16er-Feld mit 24 Punkten auf Rang zehn, sechs Zähler von der Abstiegszone entfernt. Merzig hat als Elfter 21 Punkte und nur drei Zähler Abstand auf Rang 14, den ersten potenziellen Abstiegsplatz. "Der Druck lastet also auf uns. Die Stimmung in der Halle wird aber toll sein, und nach unserem Auswärtssieg hat sich die Lage leicht entspannt", spricht Simowski den wichtigen 28:25-Erfolg in Mülheim an.

Berthold Kreuser sah den Sieg seiner alten Mannschaft mit Erleichterung. "Ist doch klar, dass ich lieber nach Merzig als nach Kastellaun oder Nieder-Olm fahre", betont Völklingens Trainer, der beide Saar-Teams in der Oberliga sehen möchte.

Bis 2010 saß Kreuser in Merzig auf der Bank und schaffte in seinen fünf Amtsjahren auch den Aufstieg in die Regionalliga. Eine schöne Zeit. Trotzdem wird es am Samstag keine Freundschafts-Geschenke geben. Umgekehrt gilt dies natürlich auch. Vor seinem Wechsel nach Merzig trainierte Simowski im Völklinger Heimatverein die erfolgreiche A-Jugend-Bundesliga-Truppe, der auch HSV-Kreisläufer Marcel Rudolph angehörte. Ex-Wolf Dorian Vallet greift umgekehrt am Samstag im HSG-Rückraum an. Spieler und Trainer beider Klubs kennen sich also gut. Das Verhältnis ist freundschaftlich - bis der Pfiff ertönt. Dann geht es zur Sache. "Es ist eben ein besonderes Duell, das keiner verlieren will", gesteht Simowski.

Im Hinspiel verloren die Merziger unglücklich. Völklingens Torhüter Thore Quarz hielt in der letzten Szene einen Siebenmeter und damit den knappen 31:30-Erfolg der Gastgeber fest.

´"Das Derby ist immer eine heiße Angelegenheit. Und mit den Emotionen, die es nach dem Hinspiel gegeben hat, wird es dieses Mal sicher noch brisanter", glaubt Kreuser. Auf ihrer Homepage verkünden die Merziger, dass der Thielspark am Samstag brennen wird. "Ich glaube, dass es dieser Satz gut auf den Punkt bringt. Für uns wird es definitiv schwerer als in der Hinrunde", sagt Kreuser.

Merzigs Rückraumspieler David Pfiffer glaubt: "Wenn wir die Klasse halten wollen, müssen wir solche Spiele gewinnen, besonders zu Hause vor den eigenen Fans." Nach einem Wadenbeinbruch und fünfmonatiger Pause trat Pfiffer in Mülheim wieder am Siebenmeter-Punkt an, netzte zwei Bälle ein. Diesmal soll er mehr Spielanteile bekommen, denn Simowski braucht jeden Mann. Sein Minimal-Ziel im Duell gegen die alten Weggefährten beschreibt der HSV-Trainer so: "Wenn wir nicht als Verlierer vom Feld gehen, können wir langsam in den Feiermodus umschalten."

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