Saarländer sollen sich für Demokratie begeistern Werben für die Demokratie: „Action“ statt Infostand

Saarbrücken · Wie stehen die Saarländer zur Demokratie? Ein Bündnis aus vielen Akteuren schickt eine große Kugel durchs Land und organisiert witzige Spiele und Aktionen rund um bürgerschaftliches Engagement.

 Bereits im Juli war das „Lauffeuer der Demokratie“ mit Aktionen an verschiedenen Orten im Saarland – hier im Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken – unterwegs.

Bereits im Juli war das „Lauffeuer der Demokratie“ mit Aktionen an verschiedenen Orten im Saarland – hier im Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken – unterwegs.

Foto: Fugeefilms/MICHAEL PRESSER

Am 26. September ist Bundestagswahl, ein Feiertag für die Demokratie also. Dass diese Staatform nur funktioniert, wenn man sie pflegt, vergisst man in einem demokratischen Land wie Deutschland, wo freie  Wahlen eine Selbstverständlichkeit sind, nur allzu leicht. Dort setzt die Aktion „Lauffeuer der Demokratie“ an: Menschen, Passanten, sollen in den nächsten Tagen spontan miteinander in Kontakt kommen, diskutieren, sich engagieren, spielen und auch streiten.

Mit diesem landesweiten „Lauffeuer“ macht das Landesdemokratiezentrum (ja, das gibt es!) gemeinsam mit vielen Partnerorganisationen aus der Zivilgesellschaft gerade mobil, um Bürger und Bürgerinnen zu mehr Teilnahme zu bewegen und im Vorfeld der Bundestagswahl Meinungen, Wünsche, Befürchtungen zu sammeln – und zu artikulieren.

Eine Kugel, die Menschen zusammenbringt

Dazu hat man sich Folgendes ausgedacht: Beim „Lauffeuer Demokratie“ wandert eine riesige Kugel einmal quer durchs Land. Das Objekt kann von allen Bürgern auf der Tour beklebt, beschriftet und befördert werden. Die Kugel wird mal durch Fußgängerzonen gerollt, auch mal auf der Saar befördert oder auf einen Traktor gepackt. Je auffälliger sie unterwegs ist, desto besser. „Es sind die zufälligen Begegnungen mit Menschen, die die Macher der Tour  erreichen wollen“, sagt Florian Penner von der Agentur fugeefilms, die die Aktion mitorganisiert und dokumentiert.

Deshalb soll die Kugel zum „Action Element“ werden.  „Demokratie wird oft als lahm, langweilig oder verkrustet bezeichnet. Hier wollen wir eine andere Perspektive bieten“, heißt es im Konzept.  Wer will, kann auf der Kugel seine Gedanken zur Begegnung hinterlassen. Am Ende der Tour soll die Kugel großflächig beschriftet sein mit persönlichen Kommentaren unterschiedlicher Menschen. Von den insgesamt sechs geplanten  Stopps hat die Kugel schon einige hinter sich.

Nach einem Stopp in Saarbrücken am Freitag folgen nun drei Stopps in Merzig, Homburg und Neunkirchen am 18. und 21. September. Immer ist eine größere Prüfung oder Herausforderung geplant, die die Passanten anspricht und zusammenbringt. Das kann ein Parcours, ein Hindernisslauf oder Wissensquiz  sein. Alles – nur kein Infostand! Denn auch die demokratische Bildung müsse sich in der digitalen, spaß-fixierten Welt neu aufstellen, finden die Macher.

Stationen: Am 18. September in den Fußgängerzonen von Merzig (vormittags) und Homburg (nachmittags). Am 21.  September geht es nach Neunkirchen auf den Stummplatz (nachmittags).

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