10,2 pro 1000 Einwohner Im Saarland gibt es besonders viele Waffenscheine

Saarbrücken · Deutschlandweit werden immer mehr kleine Waffenscheine beantragt. Besonders viele gibt es in Schleswig-Holstein und im Saarland.

 Ein kleiner Waffenschein berechtigt zum Führen einer Schreckschusspistole. Foto: Killig/dpa

Ein kleiner Waffenschein berechtigt zum Führen einer Schreckschusspistole. Foto: Killig/dpa

Foto: dpa/Oliver Killig

Immer mehr Menschen in Deutschland besitzen laut Umfrage einen kleinen Waffenschein. In den vorigen zwölf Monaten stieg die Zahl der Bescheinigungen um rund 44 000 auf 686 000, wie die Rheinischen Post berichtete. Im Saarland ist die Quote mit 10,2 Waffenscheinen pro 1000 Einwohner unter allen Ländern am zweithöchsten.

Die meisten kleinen Waffenscheine gibt es in Schleswig-Holstein, nämlich 10,4 pro 1000 Einwohner. Das geringste Interesse an Schreckschusspistolen und Co. scheinen demnach die Hamburger zu haben (4,4). Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 8,2.

Ein Kleiner Waffenschein wird ab 18 Jahren von der Polizei oder einer kommunalen Behörde erteilt und berechtigt zum Führen von Schreckschuss-, Reizstoff- oder Signalwaffen. Diese Waffen verursachen, solange sie nicht aus äußerster Nähe abgefeuert werden, keine lebensgefährlichen Verletzungen. Bevor man den Kleinen Waffenschein bekommt, prüfen die Behörden die persönliche Eignung und Zuverlässigkeit - man darf zum Beispiel nicht vorbestraft sein.

Zum 31. Dezember 2015 waren laut Bundesinnenministerium 285 911 Kleine Waffenscheine im Nationalen Waffenregister verzeichnet, 2017 schon 557 560 und Ende 2019 waren es 664 706 Einträge. Polizeigewerkschaft GdP bezeichnet den Trend als „äußerst beunruhigend“. „Mehr private Waffen schaffen nicht mehr Sicherheit - im Gegenteil“, sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek.

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