Corona-Krise Lafontaine: Sparkassen im Saarland müssen Dispo-Zinsen senken

Saarbrücken · Weil viele Beschäftigte wegen Kurzarbeit weniger Einkommen haben und um ihre Jobs fürchten, fordert die Linke ein Entgegenkommen der saarländischen Sparkassen. Die Dispo-Zinsen müssten deutlich sinken.

 Oskar Lafontaine

Oskar Lafontaine

Foto: dpa/Oliver Dietze

Wegen der Corona-Krise und des befürchteten Wirtschaftseinbruchs fordert die Linksfraktion im Landtag die saarländischen Sparkassen auf, die Dispo-Zinsen deutlich zu senken. „Die Zahl derjenigen, die wegen der wirtschaftlichen Krise in den Dispo rutschen, wird deutlich steigen“, erklärte Fraktionschef Oskar Lafontaine.

Die Sparkassen seien per Gesetz im besonderen Maße der Allgemeinheit verpflichtet, deshalb habe die Sparkasse Frankfurt ihre Dispozinsen von 10,49 auf 4,99 Prozent mehr als halbiert. Im Saarland hätten viele Sparkassen noch immer deutlich höhere Dispozinsen.

„Es ist schön, dass die saarländischen Sparkassen in der Krise eine unbürokratische Stundung von Tilgungsleistungen bei Darlehensverträgen auch über längere Zeiträume einräumen, das allein reicht aber nicht aus“, sagte Lafontaine. „Die Landesregierung ist aufgefordert, darauf hinzuwirken, dass die Sparkassen die Dispozinsen senken.“

Ein Weg dazu sei der von der Linksfraktion bereits 2010 und danach immer wieder eingebrachte Entwurf für eine Änderung des Sparkassen-Gesetzes, der vorsehe, dass die Dispo-Zinsen auf maximal fünf Prozent über dem Leitzinssatz festgeschrieben werden.

„Da die Zeit drängt und immer mehr Saarländerinnen und Saarländer den Dispositionskredit in Anspruch nehmen müssen, sollte der Landtag, wenn es nicht anders geht, in einer kurzfristig anberaumten Sitzung – dem Beispiel des Bundestags folgend – in einer geringeren Besetzung und mit dem vorgeschriebenen Abstand darüber abstimmen“, forderte Lafontaine.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort