Kunst, die aus dem Feuer geboren wirdEin Leben mit Keramik

Mettlach. Noch bis zum 26. März läuft die Ausstellung "Experimente - aus dem Feuer geboren" im Keramikmuseum Mettlach. Wie der Titel verrät, hat die Saarbrückerin Sigrid Caspar ihre keramischen Arbeiten durch die traditionelle Raku-Technik und durch Experimentieren geschaffen. Ihre Skulpturen sind unterschiedlich, bei vielen ist der Mensch Ausgangspunkt für die Gestaltung

 Die Arbeiten entstehen durch die traditionelle Raku-Technik und durch Experimentieren.

Die Arbeiten entstehen durch die traditionelle Raku-Technik und durch Experimentieren.

Mettlach. Noch bis zum 26. März läuft die Ausstellung "Experimente - aus dem Feuer geboren" im Keramikmuseum Mettlach. Wie der Titel verrät, hat die Saarbrückerin Sigrid Caspar ihre keramischen Arbeiten durch die traditionelle Raku-Technik und durch Experimentieren geschaffen. Ihre Skulpturen sind unterschiedlich, bei vielen ist der Mensch Ausgangspunkt für die Gestaltung.

Spezielle Techniken

Dabei konzentriert sich Caspar auf Motive, wie Entfaltung, Trauer und Angst. Ihre Inspirationsquellen sind die Natur und der Mensch mit allen Stärken und Schwächen sowie Emotionen. Sie erreicht eine präzise naturalistische Wiedergabe. Sie arbeitet mit speziellen keramischen Techniken, beispielsweise der schon genannten Raku-Technik. Das ist eine Brenntechnik, die im 16. Jahrhundert in Japan entwickelt wurde.

In der jüngsten Schaffensperiode, deren Ergebnisse derzeit in Mettlach zu sehen sind, entstanden nicht nur Skulpturen mit ernsthaftem Hintergrund. Eine humorvolle Seite zeigt Caspar mit ihren Tierplastiken. Neugierige Pinguine, verschmitzte Katzen und skeptisch dreinschauende Hasen spiegeln in ihrer Haltung und Mimik menschliche Emotionen.

Ihren Werkstoff Keramik mag Sigrid Caspar, weil er ihr ein großes Potenzial zur Verwirklichung ihrer Ideen lässt. Sie arbeitet aus dem erdigen, tonhaltigen Stoff jedoch nicht nur figürliche Plastiken. Sie zeigt ebenso in manchen Arbeiten ihre Tendenz zur Abstraktion. Beispielsweise in dem Fliesenbild "EKG". Das Bild erinnert an ein medizinisches Diagramm, das die Herzfrequenz des Patienten abbildet. Sigrid Caspar fertigte zunächst ein Modell aus Holz. Nägel markieren den Verlauf, den der Puls, in Form eines gespannten roten Fadens, nimmt.

Spannend sind für Caspar aber ebenso die scheinbar banalen Dinge des Alltags, die ihr einen Anreiz zur Gestaltung einer Arbeit geben. Das kann ein alter Nagel sein oder ein ungewöhnlich geformtes Stück Holz. Insgesamt bietet das Repertoire Caspars Überraschungen, Humoriges, aber ebenso Objekte, die dazu anregen, sich in das Thema zu vertiefen oder nachdenklich zu werden. Heiterkeit liegt bei Caspar nahe am Ernst.

Mettlach. Sigrid Caspar lebt in Saarbrücken. Sie beschäftigt sich seit 1996 mit dem Thema Keramik. Mit Weiterbildungen in Porzellanbearbeitung, Porzellanmalerei und einem Studium an der Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen eignete sie sich das Wissen und die Fertigkeit an, mit diesem natürlichen Werkstoff kreativ zu arbeiten. 2004 eröffnete sie ihr eigenes Atelier im Innovationspark St. Ingbert.

 Die Künstlerin Sigrid Caspar Fotos: VA

Die Künstlerin Sigrid Caspar Fotos: VA

Sie ist als freie Künstlerin tätig und gibt Seminare zur keramischen Gestaltung. Caspar kombiniert gerne andere Naturmaterialien wie Holz oder Metall mit Keramik. Die keramische Masse, mit der sie arbeitet, lässt sich die Künstlerin nach eigenem Rezept speziell aufarbeiten. syr

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