Gegen Stress auf der Schulbank

Saarbrücken. "Wir machen jetzt in relativ schnellem Tempo relativ viel Stoff", sagt Schüler Cedric Jochum. Außerdem haben er und seine Mitschüler der zwölften Klasse der Gesamtschule Rastbachtal teilweise neue Lehrer bekommen und wurden in neue Kurse aufgeteilt. Gründe für möglichen Schulstress. Deshalb haben die 60 Oberstufler in der Caritasklinik St

 Cedric und Sabrina wissen, wie sie dem Stress in ihrem Schulalltag eins auswischen. Foto: Oliver Dietze

Cedric und Sabrina wissen, wie sie dem Stress in ihrem Schulalltag eins auswischen. Foto: Oliver Dietze

Saarbrücken. "Wir machen jetzt in relativ schnellem Tempo relativ viel Stoff", sagt Schüler Cedric Jochum. Außerdem haben er und seine Mitschüler der zwölften Klasse der Gesamtschule Rastbachtal teilweise neue Lehrer bekommen und wurden in neue Kurse aufgeteilt. Gründe für möglichen Schulstress. Deshalb haben die 60 Oberstufler in der Caritasklinik St. Theresia an einem Gesundheitstag zum Thema Druck und Stress in der Schule teilgenommen. Experten haben den Schülern erklärt, wie Stress entsteht und zeigten, welche Entspannungsmethoden helfen. "Bei den vielen Klausuren setzt man sich auch selber unter Druck", sagt die Schülerin Sabrina Geleverya. Die Zwölftklässler haben ein Unterrichtspensum von 35 Wochenstunden. Ein bis zwei Stunden pro Tag kommen mit Schularbeiten noch dazu. Auf viel Hausaufgaben, anspruchsvolle Referate und lange Nachmittage in der Bibliothek reagiert Sabrina mit Kopfschmerzen. "Und dann weiß ich nicht, wo ich anfangen soll", sagt die 19-Jährige.

Am Ende des Gesundheitstages haben die Schüler auch herausgefunden, welcher Stresstyp sie sind: "Bei mir zeigt sich Stress durch schlechte Laune, aber Sport hilft mir", sagt Cedric, der im Bewegungs-Workshop Übungen gezeigt bekommen hat, die Muskeln erst anspannen, dann entspannen und so Stress abbauen sollen. "Das sind Übungen, die man auch zu hause auf dem Sofa machen kann", sagt der 17-Jährige. Oder auch gleich im Klassenzimmer. Tutor Harald Noé findet es wichtig, die Stressbewältigung im Alltag zu verankern. Dafür sollen auch die Lehrer sorgen: "Die Kollegen sollen die Übungen mit einigen Minuten gezielt in den Unterricht einbauen". Bei einigen seiner Kollegen sei das Bewusstsein dafür schon vorhanden. "Schulstress und Versagensängste haben bei den Jugendlichen zugenommen", erzählt Noé aus seiner 26-jährigen Berufslaufbahn. Lehrer dürften den Druck deswegen nicht weitergeben, sondern müssten Zeit für Entspannung schaffen. Andererseits weiß der Sport- und Ethiklehrer auch, dass manche seiner Schüler selbst für Stress sorgen, wenn sie nachmittags arbeiten. Unnötigerweise, wie er findet, denn Schule sei "ein Ganztagsjob".

 Cedric und Sabrina wissen, wie sie dem Stress in ihrem Schulalltag eins auswischen. Foto: Oliver Dietze

Cedric und Sabrina wissen, wie sie dem Stress in ihrem Schulalltag eins auswischen. Foto: Oliver Dietze

Aber ob nun selbst erzeugt oder nicht -, Stress kann krank machen: Herz-Kreislauf-Probleme, Hautkrankheiten, Suchtverhalten, Rückenschmerzen. Deshalb hat Sabrina aus den Workshops für sich mitgenommen, dass sie vor dem Schlafengehen im Ausgleich zum Geist auch den Körper belasten soll. Cedric hat gelernt, dass es normal ist und "oft auch schon hilft, über den Stress zu reden".

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