Frisches Grün zum Fest

Göttelborn. Hochbetrieb herrschte am vorigen Freitagnachmittag im Wald beim Göttelborner Friedhof. Revierförster Martin Haupenthal lud zum Weihnachtsbaumverkauf aus eigener Anzucht. Und die Menschen strömten nur so zu ihm

Göttelborn. Hochbetrieb herrschte am vorigen Freitagnachmittag im Wald beim Göttelborner Friedhof. Revierförster Martin Haupenthal lud zum Weihnachtsbaumverkauf aus eigener Anzucht. Und die Menschen strömten nur so zu ihm.Väter, die stolz den selbst gefällten Weihnachtsbaum tragen, Kinder mit großen Augen und mit einer kleinen Säge in der Hand, alle fröhlich, gut gelaunt und in bester Weihnachtsstimmung. Die Einzigen, die an diesem Nachmittag nicht zur Ruhe kamen, waren Revierförster Haupenthal, der die Kasse übernahm, sein Sohn Micha, der Glühwein für Kinder und Erwachsene, Bier, Säfte und frische Brezeln verkaufte, und Forstwirtschaftsmeister Herbert Schneider, der die frisch geschlagenen Bäume eifrig einen nach dem anderen in Netze einpackte. Nach knapp eineinhalb Stunden hatte er das erste Mal Zeit, durchzuatmen: "Ich ziehe einen Baum nach dem anderen durch und habe schon komplett den Überblick verloren, wie viele es waren."

Martin Fegert aus Fischbach gehörte zu den glücklichen, die sehr zeitig einen Baum ergattern konnten, zusammen mit seinen Söhnen Gian-Luca und Marco nutzte er das Angebot des Försters, um einen kleinen Familienausflug in den Wald zu unternehmen. Auch er war überrascht über die große Resonanz, die die Aktion so kurz vor dem Fest noch ausgelöst hat: "Schon eine halbe Stunde, bevor es losging, standen bereits 40 bis 50 Mann und warteten", erklärte der Familienvater. Währenddessen waren Markus Mrosek und seine Frau Giuseppina noch mit der Auswahl des richtigen Baumes beschäftigt. "Es ist ein schönes Erlebnis, so viele Leute hier anzutreffen", erklärten die beiden Quierschieder, und Markus Mrosek fügte mit einem Lächeln hinzu: "Die Väter strampeln sich mit den Bäumen ab, und die Kinder tragen stolz die Säge". Er war mit seiner Frau hauptsächlich zum Verkauf im Wald gekommen, weil er hier sicher sein könne, dass die Bäume nicht mit Chemikalien oder Giften in Berührung kamen. "Außerdem weiß man so, dass der Baum frisch geschlagen wurde und der lange Anfahrtsweg entfällt", erklärte Mrosek. Geschmückt wird das Bäumchen dann morgen in aller Ruhe. Mit gleich drei Generationen war Familie Schuh aus Göttelborn da. Großvater Horst, Sohn Holger und Enkel Noah wollten gleich zwei Bäume mitnehmen. "Noah sucht aus", erklärte sein Vater, bevor er selbst zur Säge griff. Auch bei ihnen wird erst an Heiligabend geschmückt, sozusagen zur Einstimmung auf das Heilige Fest.

Bis 17 Uhr sollte der Weihnachtsbaumverkauf am Freitag geöffnet bleiben, doch Haupenthal selbst hatte nicht mit so einer Resonanz gerechnet: "Wenn es so weitergeht, sind bald keine Bäume mehr da", gestand der Förster bereits um 14 Uhr.

 Markus und Giuseppina Mrosek (linkes Bild) haben sich für ihren Baum entschieden, genauso wie Horst (rechts), Holger (hinten) und Noah Schuh, der seinem Vater tatkräftig helfen möchte. Fotos: A. Engel

Markus und Giuseppina Mrosek (linkes Bild) haben sich für ihren Baum entschieden, genauso wie Horst (rechts), Holger (hinten) und Noah Schuh, der seinem Vater tatkräftig helfen möchte. Fotos: A. Engel

Zwischen sechs und acht Jahre wachsen die Bäume unter den Oberleitungen im Göttelborner Wald, bevor sie geschlagen werden können. Für andere Bäume ist in der Schneise kein Platz, sie würden zu groß werden und schließlich in die Oberleitungen wachsen. 186 Bäume wurden vom Förster und seinem Team verkauft. Ob eine gleiche Aktion 2012 stattfindet, war noch offen.

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