Ein Exot hilft beim Sprung in die Oberliga

Sulzbach. "Die beiden sind richtige Granaten. Wären sie Fußballer, würden sie in der 3. Liga spielen", schwärmt Milan Hoferichter von seinen derzeit besten Tennisspielern. Hoferichter ist Trainer beim Herren-Saarlandligisten Tenniszentrum Sulzbachtal und hatte in der abgelaufenen Spielzeit den Mexikaner Carlos Palencia und den Spanier Fernando Capin unter seinen Fittichen

Sulzbach. "Die beiden sind richtige Granaten. Wären sie Fußballer, würden sie in der 3. Liga spielen", schwärmt Milan Hoferichter von seinen derzeit besten Tennisspielern. Hoferichter ist Trainer beim Herren-Saarlandligisten Tenniszentrum Sulzbachtal und hatte in der abgelaufenen Spielzeit den Mexikaner Carlos Palencia und den Spanier Fernando Capin unter seinen Fittichen. Beide haben alle ihre Einzel- und Doppelspiele gewonnen und waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass ihre Mannschaft jetzt die Meisterschaft und den Aufstieg in die Oberliga perfekt gemacht hat."Bei uns im Club geht es momentan aufwärts, und da wollten wir diese Hürde Oberliga-Aufstieg mit der ersten Herrenmannschaft als Aushängeschild unbedingt nehmen", erklärt Hoferichter die Zielsetzung, die zur Verpflichtung der international erfahrenen Topleute führte. Finanziert wird das sechswöchige Engagement der beiden von zwei Sponsoren, die im Verein aktiv sind.

"Für uns war die Zeit hier eine tolle Erfahrung. Ich bin sehr dankbar, dass ich hierher kommen konnte", sagt der 30-jährige Mexikaner Carlos Palencia und schwärmt von den Bedingungen in Sulzbach: "Die Plätze sind sehr gut. Wir haben bei uns meistens Hartplatz, und da ist es schon etwas Tolles, auf guten Sandplätzen spielen zu können. Die Atmosphäre rund um die Mannschaft gefällt mir auch. Ich fühle mich hier sehr wohl."

Attraktiv ist für die beiden Tennis-Asse auch die Nähe zu Frankreich. Die nutzten beide zu einem Trip zu den French Open aus. Dort beäugten Palencia und Capin die Stars der internationalen Szene so staunend, wie sie in Sulzbach vom Nachwuchs des TZ beobachtet werden. Immerhin gehörte Ex-Profi Palencia vor einigen Jahren noch zu den 300 besten Spielern der Doppel-Weltrangliste (Nummer 269, Einzel: Platz 435, beides 2006). "Beide haben sich fantastisch integriert und geben den Jüngeren auch Trainingsstunden. Die profitieren natürlich davon und schauen sich eine Menge ab", berichtet Trainer Hoferichter.

Seine jüngeren Schützlinge können sich dabei nicht nur technische Feinheiten abschauen, sondern auch etwas von der Einstellung von Carlos Palencia lernen. "Tennis ist normalerweise eine rein individuelle Sportart. Ich mag es aber sehr, in einer Mannschaft zu spielen und gemeinsam mit ihr zu gewinnen. Da ist es auch nicht schlimm, wenn ein Einzelner mal verliert", sagt die Nummer eins des TZ Sulzbachtal, in dessen Heimat Mexiko es kein Ligen-System wie in Europa gibt.

Dabei waren er und der an Nummer zwei gesetzte Spanier Fernando Capin diejenigen in der Sulzbacher Mannschaft, die am wenigsten auf eine starke Mannschaft angewiesen, sondern eher unterfordert waren. "Nein, das Gewinnen ist nicht langweilig. Das ist ja das Beste daran. Es war ja unser Ziel, so oft wie möglich zu gewinnen", meint Palencia lachend: "Wir haben den Aufstieg geschafft, und das war ja der Plan." Trainer Milan Hoferichter würde auch in der kommenden Saison gerne mit den beiden Exoten aus Mexiko und Spanien zusammenarbeiten. Sie sollen helfen, die Eigengewächse des Vereins an die Leistungsstärke der Oberliga heranzuführen.

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