Das Frage-Antwort-Spiel von Journalisten und Trainern

Sportreporter wissen, dass es zwei Arten von Fragen gibt: richtige und falsche. Einem Trainer nach dem Spiel die richtige Frage zu stellen, ist unglaublich schwer. Darum stellen wir meist die falschen. Klar, oder?So darf man niemals fragen: "Wie fanden Sie das Spiel?" Da ließ uns einst ein Bezirksliga-Trainer abblitzen: "Wieso? Ich musste es doch gar nicht suchen

Sportreporter wissen, dass es zwei Arten von Fragen gibt: richtige und falsche. Einem Trainer nach dem Spiel die richtige Frage zu stellen, ist unglaublich schwer. Darum stellen wir meist die falschen. Klar, oder?So darf man niemals fragen: "Wie fanden Sie das Spiel?" Da ließ uns einst ein Bezirksliga-Trainer abblitzen: "Wieso? Ich musste es doch gar nicht suchen." Man darf nach Niederlagen auch nicht fragen: "Haben Sie in der Halbzeit einen Fehler gemacht, als Sie den Spieler Fritzchen Müller auswechselten?" Da giftete uns mal ein Trainer, heute in der Regionalliga, an: "Ich unterhalte mich mit Ihnen nicht über Taktik." Und, ganz wichtig: Man darf nie nach Schiedsrichter-Entscheidungen fragen - wie ein Kollege vergangenen Sonntag in der Bezirksliga Saarlouis beim Spiel Stella Sud gegen Aufsteiger SV Hermann-Röchling-Höhe erfahren musste. Der Aufsteiger gewann 3:1, wobei das dritte Tor durch einen Elfmeter fiel. Der Kollege wollte wissen, wie denn die Trainer diesen Elfer gesehen hätten. Peter Dufresne (Stella Sud) nannte ihn "fragwürdig", Thomas Länger (Röchling-Höhe) "berechtigt". Welche Antworten hatte der Kollege erwartet? Dass Dufresne sagen würde: "Aber 100 Prozent berechtigt." Oder Länger: "Eine glatte Fehlentscheidung." An dieser Stelle möchten wir eine Frage unserer Herzallerliebsten weitergeben, die uns beim Schreiben dieser Kolumne über die Schultern geguckt hat. Sie meinte: "Vielleicht sind eure Fragen gar nicht falsch? Vielleicht sind bloß die Antworten der Trainer nicht richtig?"

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