Unterstützung für Ärzte und Pfleger Freie Bahnfahrt für Gesundheitspersonal in Grand Est

Kostenloser ÖPNV, Tankgutscheine und kostenlose Unterkünfte: So werden Ärzte und Pfleger in Grand Est logistisch unterstützt.

 Um kostenlos mit der Regionalbahn in Grand Est müssen Ärtze und Pfleger lediglich ihren Dienstausweis vorzeigen.

Um kostenlos mit der Regionalbahn in Grand Est müssen Ärtze und Pfleger lediglich ihren Dienstausweis vorzeigen.

Foto: picture-alliance/ dpa/Patrick Seeger

In der Notaufnahme, auf der Intensivstation oder bei den Rettungsdiensten: Ärzte, Krankenschwester und Pfleger sind in der von Corona stark betroffenen Region Grand Est besonders gefordert. Die sehr angespannte Lage in den Krankenhäusern und die vielen Überstunden zehren an den Kräften. Um ihnen wenigstens den Weg zur Arbeit zu erleichtern, haben Regionspräsident Jean Rottner und die französische Bahngesellschaft SNCF entschieden, das Gesundheitspersonal kostenlos Bahn fahren zu lassen. In der Region, die sich von der Schweizer Grenze bis nach Luxemburg erstreckt, sind die Wege lang und viele nutzen die Regionalbahn, um zur Arbeit zu fahren. Außerdem hat die SNCF angekündigt, dass auch Ärzte aus anderen Regionen, die zurzeit zu den französischen Corona-Clusters reisen, um dort auszuhelfen, kostenlos die Schnellzüge TGV dafür nutzen können. Auch das Klinikpersonal, das nicht mit Bahn und Bus unterwegs ist, sondern mit dem eigenen Auto wird unterstützt. Der Konzern Total hat angekündigt, frankreichweit den Krankenhäusern Tankgutscheine bis zu einer Höhe von 50 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Diese können sowohl für Fahrten mit den Rettungswagen genutzt, als auch an die Belegschaft für ihren täglichen Weg zur Arbeit weitergegeben werden.

Auch Privatleute in der Region zeigen sich mit dem Gesundheitspersonal solidarisch. Über verschiedene Internetplattformen bieten Menschen kostenlose Unterkünfte an. Somit können Ärzte und Krankenpfleger entlastet werden, die weit von ihrem Einsatzort wohnen oder Angst davor haben, ihre Familie mit Covid anzustecken. Ebenso haben viele Hotels, denen die Kunden wegen der Ausgangssperre sowieso fern bleiben, bereits Zimmer in der Nähe der Krankenhäuser angeboten.

Auch stark von der Ausgangssperre betroffen und trotzdem sehr engagiert zeigen sich viele Gastronomen der Region Grand Est. Im Elsass haben sich im Netzwerk „Des repas pour nos anges gardiens“ (deutsch: Mahlzeiten für unsere Schutzengel) mehrere Köche zusammen geschlossen, die heute rund 250 Gerichte täglich in die Krankenhäuser liefern. Auch im lothringischen Forbach haben sich der Großhändler „Promocash“ und das Restaurant „Casa Verde“ verbündet, um hunderte Mahlzeiten für das Personal des Krankenhaus Marie-Madeleine zu kochen.

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