Wieder Störfall in Cattenom – Opposition fordert Stilllegung

Cattenom · Im französischen Atomkraftwerk Cattenom hat sich am Freitag ein weiterer Störfall ereignet. Wie die Betreiberfirma EDF am Montag mitteilte, war im derzeit abgeschalteten Block 2 ein Dieselmotor ausgefallen, der Kraftstoff verloren hatte.

Ein zweiter Motor für den Notfall habe die Stromversorgung gewährleistet. Die Geräte befänden sich im nicht-nuklearen Bereich, es habe keine Gefahr für die Umwelt bestanden, hieß es weiter. Der Störfall wurde auf der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (Ines) in die Kategorie eins eingeordnet. Diese ist nach der Stufe null die zweitniedrigste auf der siebenstufigen Warn-Skala. Die Grünen-Landtagsfraktion warf der EDF eine "Verharmlosungspolitik" vor. "Es kann nicht sein, dass wir (. . .) nicht einmal umgehend über Zwischenfälle informiert werden", sagte Fraktionschef Hubert Ulrich . Umweltminister Reinhold Jost (SPD ) müsse die EDF in die Pflicht nehmen. Die Voraussetzungen für Verhandlungen zur Stilllegung des Akw seien mit Blick auf das neue Gesetz zur Energiewende in Frankreich günstig. Hier sei auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU ) gefragt. Die Linksfraktion forderte die Abschaltung der vier Meiler. "Allein in diesem Jahr hat es damit 13 meldepflichtige Ereignisse im AKW Cattenom gegeben", sagte die Abgeordnete Dagmar Ensch-Engel. Dies zeige, dass das Akw für die Region eine ernsthafte Gefahr darstelle. Bundes- und Landesregierung müssten den Druck auf Frankreich erhöhen.

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