„Ein bisschen wie auf einem Basar“

Völklingen · Ferien, Zeit zum Reisen und Entdecken. Wie wär's denn mit den Partnerorten unserer Regionalverbandskommunen? Etwa mit Forbach, der nahe gelegenen Partnerstadt von Völklingen.

 Ein Blick ins Innere der Galerie, die vergangenes Jahr eröffnet wurde. Foto: Nicole Baronsky-Ottmann

Ein Blick ins Innere der Galerie, die vergangenes Jahr eröffnet wurde. Foto: Nicole Baronsky-Ottmann

Foto: Nicole Baronsky-Ottmann

Forbach liegt nur zwölf Kilometer Luftlinie von Völklingen, der Partnerstadt, entfernt. Bereits im Jahr 1964 wurde die Städtepartnerschaft besiegelt, dementsprechend gut kennt man sich. Auch Saarbrücker werden um die Vorzüge der lothringischen Stadt hinter der Grenze wissen, wo man einkaufen kann und wo die Burg oder die Heilig-Kreuz-Kapelle, deren Wurzeln jeweils im 13. Jahrhundert liegen, die bekannten Sehenswürdigkeiten sind.

Seit März vergangenen Jahres ist Forbach um ein Kultur-Angebot reicher, denn seither gibt es die Galerie Têt'de l'Art, mitten in der Stadt, in der Rue Nationale, gelegen. "Wir sind eine Vereinigung von ungefähr 200 Künstlern", erklärt Gérard Mederlet, Geschäftsführer der Galerie. "Wir arbeiten hier im Kollektiv und zeigen die Arbeiten unserer Mitglieder."

Die Vereinigung wird ähnlich wie ein Verein geführt. Man hat einen Vorsitzenden, eine Sekretärin und Mederlet, den Geschäftsführer. Seit der Eröffnung der Galerie wurden schon 13 Ausstellungen organisiert. Meist teilen sich acht Künstler, darunter fünf Maler, zwei Bildhauer und ein Fotograf, die hellen und luftigen Räumlichkeiten der Galerie auf zwei Etagen.

Jetzt, in den Sommerferien, ist dies anders. Denn zurzeit wird die Ausstellung "Le petit Baz'Art" gezeigt. Über 20 Künstler der Vereinigung stellen ihre Arbeiten aus. Und wie das so ist, wenn viele Künstler ihre Werke zeigen, hängt alles ein wenig durcheinander. Gemälde, Zeichnungen , Objekte oder Fotografien sind unterschiedlich gerahmt und haben zu wenig Platz, um optimal zu wirken. "Es ist eben ein bisschen wie auf einem Basar. Daher auch der Name der Ausstellung", erläutert Gérard Mederlet augenzwinkernd. Der Vorteil so kunterbunter Ausstellungen ist jedoch, dass für jeden Kunstgeschmack etwas dabei ist. Nicole Belin zeigt Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle. Ihr bevorzugtes Motiv ist der weibliche Akt, den sie gekonnt vereinfacht wiedergibt.

Daneben hängen eigenwillige Stillleben von Joseph Zimmer, die in impressionistischer Manier gemalt sind, aber mit Fußballaccessoires oder einer Bohrmaschine aktualisiert wurden. Olivier Hodapp bietet großformatige, spannende Objekte aus Holz, und Gabriel Burtin zeigt Schwarzweißfotografien von Landschaften und Städten. Wer genau schaut, erkennt sogar Saarbrücker Motive in einer seiner verfremdeten Arbeiten. Daneben werden auch großformatige Abstraktionen, ein knalliger Löwe, filigrane Metallobjekte, dezente Blumenbilder oder abstrahierte Landschaften gezeigt.

Es ist eine bunte Ausstellung, die gezeigt wird - tatsächlich ein wenig wie ein Basar. Aber es lohnt sich, in der Galerie auf Entdeckungsreise zu gehen. Denn erfreulicherweise spiegelt sich die Leidenschaft und Professionalität der Mitglieder des Kollektivs in den meisten ihrer Werke.

Galerie Têt'de l'Art, 70, Rue Nationale, 57600 Forbach. Die aktuelle Ausstellung "Le petit Baz'Art" ist geöffnet bis 31 .August, Montag bis Samstag, 14.30 Uhr bis 18.30 Uhr.

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