Damit haben die zahlreichen Cattenom-Kritiker im Saarland, die seit Jahren mit der Anfälligkeit des AKW für Pannen argumentieren und die Abschaltung der vier "Schrott-Reaktoren" fordern, auch sprachlich einen "barrierefreien" Zugang zu dem Bericht, den EdF nach eigener Aussage wegen entsprechender gesetzlicher Vorschriften auf Deutsch veröffentlicht. Darin nennt der Cattenom-Betreiber drei Störfälle der Stufe 1 ("Unregelmäßigkeit") auf der siebenstufigen internationalen Störfall-Skala Ines, die als Stufe 7 den Super-Gau, also den größten anzunehmenden Unfall, die atomare Katastrophe vom Ausmaß Tschernobyls und Fukushimas, ausweist. Zu diesen drei Störfällen, darunter nicht angezogene Flanschschrauben im Sicherheitskreislauf, gesellen sich demnach 46 "Abweichungen" der Stufe 0 sowie zwölf "umweltrelevante Ereignisse", darunter zu große Einleitungen von Kupfer und Zink in die Mosel. Auch Monochloramin trat aus, und es gab zu große Ausflüsse von organischen Halogenverbindungen in die Umwelt.