Ausstellung im Rathaus fördert Grubengeschichte zutage

St. Ingbert. Unbarmherzig tickt die Uhr: Am kommenden Sonntag ist endgültig Schicht im Schacht, mehrere Millionen Tonnen Steinkohle und Eisenerze bleiben auf unbestimmte Zeit unter dem Saarland verborgen. Der zu Ende gehenden Bergbau-Ära widmen die Stadt St. Ingbert und der Heimatverein Oberwürzbach die Ausstellung "Entwicklung des Bergbaus im Saarland"

 Experten unter sich: Albert Wirtz (hinten) und Rudolf Schwarz begutachten im Rathaus St. Ingbert das Bergmanns-Werkzeug. Foto: Oliver Bergmann

Experten unter sich: Albert Wirtz (hinten) und Rudolf Schwarz begutachten im Rathaus St. Ingbert das Bergmanns-Werkzeug. Foto: Oliver Bergmann

St. Ingbert. Unbarmherzig tickt die Uhr: Am kommenden Sonntag ist endgültig Schicht im Schacht, mehrere Millionen Tonnen Steinkohle und Eisenerze bleiben auf unbestimmte Zeit unter dem Saarland verborgen. Der zu Ende gehenden Bergbau-Ära widmen die Stadt St. Ingbert und der Heimatverein Oberwürzbach die Ausstellung "Entwicklung des Bergbaus im Saarland". Am Montagabend wurde sie im Foyer des Rathauses durch die Ausrichter eröffnet.Alfons Wirtz, der Vorsitzende des Heimatvereins Oberwürzbach, hielt zum Start der Ausstellung eine zum Teil emotionale Ansprache. Er erinnerte daran, dass in der alten Stadt St. Ingbert zu Spitzenzeiten 600 Menschen in die Gruben einfuhren, dass hier der Bergbau schon 1959 nach 350 Jahren zu Ende ging - und dass der endgültige Kohleausstieg für das Saarland doppelt bitter ist. "Als Energieträger ist die Steinkohle immer noch gefragt, wie der Neubau von Kohlekraftwerken zeigt." Die Ausstellung zeigt vor allem, wie es früher unter Tage gewesen ist und wie der Alltag unter Tage aussah. Das Stadtarchiv steuerte seine bergmannsche Gezähe-Sammlung bei. Auch der Inhalt der Vitrine, in der alte Grubenlampen zu sehen sind, stammt aus dem Ressort von Stadtarchivar Dieter Wirth. Einen Einblick in seine Geschichte gewährt auch der Oberwürzbacher Knappen- und Hüttenverein, der im März 100 Jahre alt geworden ist.

Bis Ende Juli können Interessierte die Ausstellung zur Geschichte des Saar-Bergbaus während der Öffnungszeiten des Rathauses besuchen. Verzichten müssen die Besucher nur auf ihr Bergmannsfrühstück, bestehend aus Bier, Brötchen, Fleischwurst und Senf - das gab es nur anlässlich der Eröffnung. Kleiner Tipp: Wer ohnehin beabsichtigt, im Besucherbergwerk Rischbachstollen mehr über die Bergbau-Praxis zu erfahren, kann sich durch die Ausstellung im Rathaus die theoretische Grundlage holen. obe

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