Auf Tuchfühlung mit den Profis

Webenheim/Stuttgart. "Wir werden ihn behutsam aufbauen und hoffen, dass er in der Rückrunde mit mehr Spielpraxis zu seiner alten Form findet. Für uns ist er ein wichtiger Spieler mit Torriecher, der sicherlich seinen Weg gehen wird

 Patrick Schmidt (Mitte), hier im Zweikampf mit Timo Herrmann (links) und Philipp Bosslet vom 1. FC Saarbrücken, hat sich in der A-Jugend des VfB Stuttgart und in der deutschen U19-Nationalmannschaft zum Stammspieler entwickelt. In Saarbrücken gewann der VfB mit 1:0. Foto: Wolfgang Degott

Patrick Schmidt (Mitte), hier im Zweikampf mit Timo Herrmann (links) und Philipp Bosslet vom 1. FC Saarbrücken, hat sich in der A-Jugend des VfB Stuttgart und in der deutschen U19-Nationalmannschaft zum Stammspieler entwickelt. In Saarbrücken gewann der VfB mit 1:0. Foto: Wolfgang Degott

Webenheim/Stuttgart. "Wir werden ihn behutsam aufbauen und hoffen, dass er in der Rückrunde mit mehr Spielpraxis zu seiner alten Form findet. Für uns ist er ein wichtiger Spieler mit Torriecher, der sicherlich seinen Weg gehen wird." So bezeichnete der ehemalige türkische Fußball-Nationalspieler Tayfun Korkut, bis zum Ende des vergangenen Jahres Trainer der U19-Bundesligamannschaft des VfB Stuttgart, die momentane Situation und Zukunftserwartung an Patrick Schmidt. Korkut ist derzeit Co-Trainer der türkischen Nationalmannschaft. Sein Nachfolger in Stuttgart wurde Ilja Aracic, der von der U19 des FC Augsburg kam.Patrick Schmidt hingegen wechselte vor mehr als zwei Jahren vom 1. FC Saarbrücken in die Nachwuchsschmiede des schwäbischen Bundesligisten und hatte dort lange mit Leistenproblemen zu kämpfen. Doch der 18-jährige Webenheimer, der momentan auch für Deutschlands U19 aufläuft, spielte sich wieder in die erste Formation des derzeitigen Ligaprimus der Bundesliga Süd, bevor ihn die Sperre nach einem Platzverweis erneut zum pausieren zwang. Das Jahr habe gut angefangen, sagte Schmidt. "Ich war Stammspieler trotz des jüngeren Jahrgangs und kam in jedem Länderspiel der Nationalmannschaft zum Einsatz. Dann kam in der Rückrunde die Pechsträhne."

Als er vor einem Monat mit dem VfB erstmals an der früheren Wirkungsstätte, dem FC-Sportfeld in Saarbrücken, gastierte, zeigte er schon aufsteigende Form (Stuttgart gewann 1:0). Es folgte der erste Saisontreffer beim 4:3-Sieg gegen die SpVgg. Greuther Fürth.

In der Nationalmannschaft musste Schmidt allerdings aufgrund seiner Beschwerden bei den ersten Qualifikationsspielen zur Europameisterschaft (2. bis 12. Oktober 2012 in Nordirland) pausieren. Auf jeden Fall wolle er mit dem DFB-Team, für das er beim 3:0-Sieg gegen Estland im August wieder auflief, die EM-Endrunde erreichen. "Ich will dabei sein und hoffe auf Einsätze bei der Elite-Qualifikation im Mai", zeigt sich das ambitionierte Talent kämpferisch.

In seinem letzten Jugendspielerjahr will er den Grundstein für den Sprung ins Profilager legen und dann auch schon Einsätze bei den VfB-Amateuren in der 3. Liga absolvieren. Nahziel sei jedoch die deutsche Meisterschaft mit den A-Junioren, die in der vergangenen Saison knapp verpasst wurde. Zu keiner Zeit hat er den Wechsel ins Schwabenland bereut. Um sein sportliches Ziel, Profifußballer zu werden, zu erreichen, werde er sehr hart an sich arbeiten, brauche aber auch ein wenig Glück.

Neben seinem sportlichen Weg hat er auch sein privates Glück in Stuttgart gefunden. Sara Radmann, die mit der Frauen-Nationalmannschaft der rhythmischen Sportgymnastik zu den Olympischen Spielen nach London fahren wird, hat er auf der dortigen Sportschule kennengelernt. Nebenbei wird er im Frühjahr seine Ausbildung im Vereinsmanagement mit parallelem Fachabitur beenden, um dann "hoffentlich in den richtigen Profifußball zu wechseln". Momentan befindet sich der Nachwuchsspieler gemeinsam mit den Profis und Amateuren des VfB im Trainingslager im türkischen Belek.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort